Investments in Gewerbeparks in Deutschland steigen um über zwei Drittel

Das mit Logistik- und Industrieimmobilien erzielte Transaktionsvolumen belief sich im Jahr 2015 auf über 4,1 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies eine geringfügige Zunahme um 4 %. „Die Nachfrage nach deutschen Logistik- und Industrieimmobilien war im gesamten Jahresverlauf auf einem sehr hohen Niveau“, resümiert Bertrand Ehm, Director und bei Savills verantwortlich für Industrial Investments und ergänzt: „Zudem war ein beständiger Anstieg des Investoreninteresses an Light-Industrial-Objekten und Gewerbeparks zu verzeichnen“. Dementsprechend stieg das Transaktionsvolumen von Industrieimmobilien um 13 % und das von Gewerbeparks um 69 % an, während das Logistiktransaktionsvolumen einen leichten Rückgang von 7 % zu verzeichnen hatte.

„Der leichte Rückgang des Transaktionsvolumens bei Logistikimmobilien ist dem limitierten Angebot und weniger einer nachlassenden Nachfrage geschuldet“, führt Ingo Spangenberg, Director und bei Savills ebenfalls verantwortlich für Industrial Investments aus. „Darüber hinaus stehen viele Neuentwicklungen der dominierenden internationalen Projektentwickler vielen potentiell interessierten Investoren nicht zur Verfügung, da sie die Projekte direkt in eigene Fondsvehikel überführen“, ergänzt Spangenberg. Auch aufgrund des limitierten Angebots in den besonders gefragten Logistikstandorten standen vermehrt Objekte in Sekundärstandorten im Fokus der Käufer. „Zudem sind viele Kaufinteressenten mittlerweile bereit, auch in Bestandsobjekte zu investieren und Abstriche bei Objektqualität, Mieterbonitäten oder Mietlaufzeiten zu akzeptieren“, berichtet Spangenberg.

Beim Blick auf die Herkunft der Käufer im vergangenen Jahr zeigt sich die große Attraktivität deutscher Logistik- und Industrieimmobilien auch über die Landesgrenze hinaus. So zeichneten ausländische Investoren für 63 % des Transaktionsvolumens verantwortlich. Wichtigste Herkunftsländer waren dabei die USA, Großbritannien sowie Malaysia. Als bedeutendste Käufergruppen traten im letzten Jahr Offene Spezialfonds in Erscheinung, gefolgt von Sonstigen Asset-Managern.

„Die Nachfrage nach Logistik- und Industrieimmobilien wird auch im laufenden Jahr hoch bleiben, da viele Investoren für die Erreichung ihrer Renditeziele auch vermehrt in diese Nutzungsarten investieren“, prognostiziert Andreas Wende, COO und Head of Investment Germany bei Savills. Im Durchschnitt der Top-7-Märkte lagen die Spitzenrenditen für Logistikobjekte zum Ende des vergangenen Jahres bei 5,4 %. Für einzelne Premiumobjekte wurden sogar noch niedrigere Renditen erzielt. Trotz eines signifikanten Renditerückgangs von 100 Basispunkten gegenüber dem Vorjahr liegt das Renditeniveau damit immer noch deutlich über dem von Büro- oder Handelsimmobilien.

„Aber nicht nur das nach wie vor höhere Renditeniveau spricht aus Investorensicht für die Akquisition von Logistikobjekten, sondern auch die langfristigen Wachstumsperspektiven des Sektors, die nicht zuletzt von der Dynamik im Onlinehandel getragen werden“, ergänzt Matthias Pink, Director und Head of Research Germany bei Savills und blickt voraus: „Hier lohnt sich ein Blick in die USA, wo im vergangenen Jahr fast genauso viel Geld in Logistik- und Industrieimmobilien wie in Handelsobjekte floss. Eine strukturelle Verschiebung, die langfristig auch für Europa und Deutschland realistisch erscheint“.