Afrikas Top-Büromieten in Luanda überflügeln London, Paris und New York

Von Marion Götza. Afrika stand bisher nicht im Zentrum internationalen Immobilien-Researchs. Natürlich bieten sich wie in allen eher unreifen / untransparenten Märkten dort gute Chancen, Geld zu verdienen. Volkswirtschaftliche und demografische Wachstumspotentiale dürften auch für manche Metropolen auszumachen sein. Trotz der weltweiten Rezession bieten sich in Afrika Chancen für Immobilien-Investments. Die Sektoren Telekommunikation und Energie sowie die Gewinnung von Bodenschätzen expandieren stark. In einem gerade veröffentlichten Marktbericht zu Afrika skizziert die internationale Immobilienberatung Knight Frank die Immobilienmärkte in 33 afrikanischen Staaten mit den wichtigsten Zentren. Dabei beziffert sie auch Mieten und Renditen für Büro-, Einzelhandels-, Distributions- und Wohnimmobilien im Topsegment.

In vielen afrikanischen Ländern sind hochwertige Büroflächen Mangelware. In einigen Märkten, vor allem in Öl und Gas fördernden Zentren, liegen die Mieten im internationalen Vergleich im Spitzenfeld. In der angolischen Hauptstadt Luanda sind Top-Büroflächen teurer als in den meisten internationalen Finanzzentren wie London, Paris und New York. Während Luanda mit 140 US-Dollar pro Quadratmeter und Monat und Lagos mit 65 US-Dollar an der Spitze stehen, liegen Blantyre und Nairobi mit rund 9 US-Dollar am unteren Ende der Skala. In manch ostdeutscher Metropole gibt es allerdings auch nicht mehr. In den afrikanischen Schlüsselmärkten wächst eine Mittelschicht heran, deren steigende Kaufkraft die Einzelhandelslandschaft verändert. Internationale Filialisten drängen in den Markt. Das Einkaufen in Shopping-Centern zählt in Kenia, Nigeria und Ghana mittlerweile zum Alltag. Große südafrikanische Ketten breiten sich über den Kontinent aus.

Dennoch bleibt Afrika ein schwieriger Markt für internationale Nutzer. Die Infrastruktur ist in großen Teilen des Kontinents unterentwickelt. Viele Städte leiden an starker Umweltverschmutzung. Daher wandern viele Unternehmen aus dem Central Business District in das Umland ab. Die Märkte sind intransparent. Eine gute Vernetzung vor Ort ist unabdingbar.

gi24/DIB, Nr. 195

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