Akteure am Immobilienfinanzierungsmarkt bleiben positiv gestimmt – Deutscher Immobilienfinanzierungsindex von JLL und dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Nach wie vor deutlich im Plus bewegt sich der Deutsche Immobilienfinanzierungsindex* (DIFI). Mit 23,0 Punkten markiert er den dritthöchsten Stand seit Beginn der Umfrage 2011. Der Rückgang um fünf Punkte ist zu etwa gleichen Teilen auf eine leicht verlangsamte Verbesserung der Finanzierungssituation sowie der Finanzierungserwartungen zurückzuführen.
Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle, umfragebasierte Analyse von JLL und dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), die den Deutschen Immobilienfinanzierungsindex gemeinsam vierteljährlich erheben.
„Trotz des leichten Rückgangs ist festzuhalten, dass das Niveau des DIFI die positive Grundstimmung am deutschen Immobilienmarkt abbildet. Robuste Konjunkturentwicklung, Niedrigzinsumfeld und ein Mangel an Anlagealternativen haben auch zu Jahresbeginn für eine unter dem Strich günstige Einschätzung der Finanzierungsbedingungen gesorgt. Allerdings, und hier sehen wir den Grund für die Eintrübung: Finanzierungsgeber müssen sich mehr und mehr einer Wettbewerbssituation stellen und damit verbunden Schwierigkeiten, Neugeschäft zu generieren“, so Jörg Schürmann, bei JLL Head of Corporate Finance Germany.
Gegenüber der letzten Befragung wurde die Entwicklung der Finanzierungssituation für Einzelhandels-, Logistik- und Wohnimmobilien kritischer beurteilt, zulegen konnten dagegen noch einmal Büroimmobilien. „Die Finanzierungssituation für diese Assetklasse weist einen neuen Höchststand auf“, so Helge Scheunemann, bei JLL Head of Research Germany. Darin spiegele sich auch die Präferenz der Immobilieninvestoren wider: „Seit etwa zwei Jahren sind Büroimmobilien die am stärksten nachgefragte Assetklasse auf dem Transaktionsmarkt“, so der Researchchef.
Bei den Finanzierungserwartungen für die kommenden sechs Monate zeigt sich ein umgekehrtes Bild: die Aussichten für Wohnimmobilien haben sich leicht verbessert, während die Einschätzungen für Büro-, Einzelhandels- und Logistikimmobilien im Vergleich zum bisherigen Rekordhoch im Vorquartal als deutlich weniger günstig eingestuft werden.
Finanzierung risikoreicherer Objekte erwartet
Niedrige Margen im Bereich der Core-Immobilien begünstigen tendenziell eine Verschiebung der Immobilienfinanzierung in Richtung risikoreichere Objekte. Dies entspricht auch der Meinung der Finanzierungsexperten, die im aktuellen DIFI in einer Sonderfrage auch zu ihren Einschätzungen hinsichtlich der Gesamtvolumina und der Risikostrukturen auf dem deutschen Immobilienfinanzierungsmarkt in 2014 befragt wurden. Ein überwiegender Teil der Experten geht für das laufende Jahr von einer Steigerung des Finanzierungvolumens aus. Gemittelt schätzen die Umfrageteilnehmer das Neugeschäftsvolumen 2014 dabei auf rund 45 Mrd. Euro (2013: 42 Mrd. Euro). „Im Hinblick auf die Anteile verschiedener Risikoklassen an finanzierten Wohn- und Gewerbeimmobilien lässt sich aus den Experteneinschätzungen eine strukturelle Verlagerung hin zu risikoreicheren Objekten ablesen“, so Jörg Schürmann. Value Add und opportunistische Engagements könnten sich 2014 bei einem Anteil von 25% (2013:18 %) bewegen.