Anbieter von Handys drängen weiter in Haupteinkaufsstraßen

Mobilfunkunternehmen waren 2008 die expansivsten Einzelhändler in den deutschen Innenstädten und Fußgängerzonen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Analyse des auf Einzelhandelsimmobilien in 1A-Lagen spezialisierten Immobilienunternehmens LÜHRMANN. In den insgesamt 253 relevanten deutschen Haupteinkaufszonen haben O2, Vodafone & Co. mittlerweile einen Anteil von 7,2 Prozent an den gemieteten Ladenlokalen. Im Jahr zuvor waren es lediglich 6,3 Prozent.

Zwischen den einzelnen Städten gibt es gleichwohl erhebliche Unterschiede in der Handylädendichte. So weisen im Metropolenvergleich die Großstädte Dortmund (13 Prozent), Essen (12,3 Prozent) und Bremen (10,1 Prozent) die höchste Quote an Telekommunikationsanbietern auf. Ganz anders hingegen die Situation in der deutschen Hauptstadt: In Berlin kommen lediglich 4,2 Prozent der 1A-Lagen-Mieter aus der Mobilfunkbranche. Ähnlich sieht es auch in München und Köln aus mit 4,4 beziehungsweise 4,3 Prozent Anteil. Dazu Guido Kleinschmidt, Geschäftsführer LÜHRMANN Maklermanagement:

„Die unterschiedliche Dichte ist leicht nachvollziehbar. Hervorragende Ladenlokale in den 1A-Lagen der Innenstädte von München, Berlin oder Köln sind in Deutschland sehr begehrt. Da ist die Konkurrenz um geeignete Flächen größer als in anderen Städten.“

Textileinzelhändler weiterhin unangefochtene Platzhirschen der Fußgängerzonen

Die weitere Branchenstruktur in den deutschen 1A-Lagen zeigt sich hingegen nahezu unverändert. Noch immer stellt der Textileinzelhandel mit durchschnittlich 23,6 Prozent die weitaus meisten Mieter in den deutschen Innenstädten (2007: 23,3 Prozent).

Gefolgt von den Branchen Lebensmittel (9,3 Prozent) und Gastronomie (8,5 Prozent), deren Anteil sich im Vergleich zum Vorjahr nicht veränderte. Bei den Mietern aus der Textilbranche führt Düsseldorf im Metropolenvergleich mit 36,5 Prozent vor Berlin (33,5 Prozent) und Hamburg mit 32,1 Prozent.

Bei den weiteren wichtigen Branchen fällt auf, dass differenziert nach der Stadtgröße der Anteil der Ladenlokale der Sortimente Schmuck, Schuhe, Sportartikel und Parfümerien mit wachsender Einwohnerzahl zunimmt. Das Gegenteil ist der Fall bei Drogerien, Optikern, Buchhändlern und Lebensmittelgeschäften. Diese Branchen sind eher in kleineren Städten überproportional vertreten.

„Und die Textilbranche wird ihren deutlichen Spitzenplatz behaupten können“, sagt Kleinschmidt. „Die Mieternachfrage nach Ladenlokalen in Bestlage ist unverändert hoch, es herrscht noch immer ein Verdrängungswettbewerb.“

Dem Einzelhandel kommt zu Gute, dass sich die Finanzkrise bisher nicht so stark wie erwartet auf die Einkommen der Arbeitnehmer auswirkt.

„Die Menschen wollen und müssen weiterhin einkaufen. Und das machen sie mit Vorliebe in den Innenstädten und Fußgängerzonen“,

so der Spezialist von LÜHRMANN.

gi24/Lührmann

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