Anmietung von 72.000 qm hält Frankfurter Büromarkt in Bewegung

Die am 31. März bestätigte Transaktion der Deutschen Bahn über 72.000 m² im Frankfurter Bankenviertel hält den Markt in Bewegung. Deutete im Zuge der wirtschaftlichen Rezession alles auf ein unterdurchschnittliches erstes Quartalsergebnis hin, so konnte am 1. April konstatiert werden: Mit 135.000 m² wurde der beste Jahresauftakt seit 2001 registriert. Ein erfreuliches Ergebnis, das unterstreicht, dass die Marktakteure trotz erschwerter Rahmenbedingungen weiterhin aktiv sind. Nach Cushman & Wakefield (C&W), internationales Beratungsunternehmen für Gewerbeimmobilien, konnte das Vermietungsvolumen im Vergleich zum Vorjahresquartal um 41 % gesteigert werden (1. Quartal 2008: 96.000 m²).

Wird das Quartalsergebnis ohne die Großtransaktion der Deutschen Bahn betrachtet, so zeigt sich, dass das Vermietungsvolumen mit dann 63.000 m² nur 11 % unter dem Fünfjahresdurchschnitt liegt und sogar über den Ergebnissen der Jahre 2002 (59.500 m²) und 2006 (53.500 m²).

"Wir sind mit diesem Jahresauftakt mehr als zufrieden", so Jörg Ettmann, Leiter der Bürovermietungsabteilung von C&W. "Mit Sorge sind wir in das Jahr gestartet, doch können wir nach den ersten drei Monaten feststellen, dass Großgesuche am Markt sind. Potenzielle Mieter prüfen Flächenangebote zwar kritisch, doch sind sie durchaus zu Abschlüssen bereit. Der erwartete Stillstand ist in dem von uns befürchteten Umfang nicht eingetreten."

Zu den Gewinnern zählte zu Jahresbeginn die Bürostadt Niederrad. 11 % aller Mietverträge (rund 14.300 m²) wurden in diesem Teilmarkt abgeschlossen. Bereinigt um die Deutsche-Bahn-Transaktion waren es gar 23 %. "Hier zeigt sich ganz deutlich, dass die zunehmend preisbewussten Mieter die attraktiven Mietkonditionen zu schätzen wissen. Das Gros der Verträge in Niederrad wurde in Häusern mit sehr guter Ausstattungsqualität abgeschlossen", so Ettmann.

"Das in der Bürostadt gebotene Preis-Leistungsverhältnis kann im Moment kaum ein anderer Standort bieten. Wir gehen aber davon aus, dass in den kommenden Monaten der bereits jetzt schon starke Teilmarkt City nachziehen wird. Gleiches dürfte für das Westend gelten. Zahlreiche neue Flächen kommen hier 2009 auf den Markt und dürften Mieter – wie in jeder schwächeren Marktphase – verstärkt in den CBD-Bereich locken."

Die Leerstandsrate präsentiert sich in den ersten drei Monaten des Jahres mit 13,8 % stabil. Bei einem Büroflächenbestand von 11,71 Mio. m² insgesamt sind 1.614.000 m² kurzfristig verfügbar. Das Volumen der Baufertigstellung beläuft sich im ersten Quartal auf 39.600 m².

Auch die Spitzenmiete bewegt sich auf dem gleichen Niveau wie zu Jahresende 2008. Für Premium-Objekte werden in der Spitze weiterhin 38,00 Euro/m²/Monat gezahlt.

"Trotz dieses insgesamt wirklich guten Jahresauftaktes, sind wir leider noch weit davon entfernt, Entwarnung geben zu können. Die Signale, die aus der Realwirtschaft weiterhin ausgesandt werden, zwingen uns, verhalten in die Zukunft zu blicken",

so Inga Schwarz, Leiterin der Research-Abteilung von Cushman & Wakefield Frankfurt.

"Die kommenden Monate werden kein Spaziergang. Steigende Leerstandsvolumina aufgrund hoher Baufertigstellungen und mehr Vertragsverlängerungen denn Neuvertragsabschlüsse lassen sich so einfach nicht wegdiskutieren. Dennoch sind wir gewillt, die guten Zeichen, die der Markt aussendet, gebührend zu honorieren. So werten wir es als positives Signal, dass im ersten Quartal sieben Mietvertragsabschlüsse über insgesamt 20.300 m² von der für den Standort Frankfurt so wichtigen Branche der Banken und Finanzdienstleister getätigt wurden. Auch erfreuen uns die am Markt bekannten Großgesuche. Die Akteure sind aktiv. Das stimmt zuversichtlich."

gi24/C&W

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