Atisreal: Investment – Nach wie vor sehr starke Nachfrage

Retail-Objekte sind weiterhin begehrt: Insgesamt 13,71 Milliarden Euro wurden 2007 in deutsche Einzelhandelsimmobilien investiert. Dies bedeutet jedoch einen Rückgang von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr, in dem der Megadeal des KarstadtQuelle-Portfolios (4,5 Mrd. €) stattfand. Rund 6,4 Milliarden Euro des Gesamtumsatzes entfallen auf Einzeldeals, circa 7,3 Milliarden Euro auf Portfolios. Ausländische Investoren zeichneten für rund 72 Prozent des Umsatzes verantwortlich. Bei den Einzelinvestments sind dagegen deutsche Anleger mit einem Anteil von 38 Prozent wieder auf dem Vormarsch. Dies ergibt der „Retail Market Report 2008“ für die sechs wichtigsten deutschen Einzelhandelsstandorte (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln und München), den Atisreal, Deutschlands führender Berater für Gewerbeimmobilien, Mitte März veröffentlichen wird.

„Im Blickpunkt der Anleger standen vor allem Geschäftshäuser in guten Innenstadtlagen sowie stabil vermietete Fach- und Supermärkte“, sagt Christoph Meyer, Mitglied der Geschäftsleitung und Bereichsleiter Retail-Investment der Atisreal GmbH. „In diesen beiden Assetklassen wurden 2007 jeweils rund 5,2 Milliarden Euro umgesetzt.“ Auf dem dritten Platz folgen die Shoppingcenter mit einem Transaktionsvolumen von circa 2,6 Milliarden Euro.

Der höchste Umsatz wurde mit gut 6,6 Milliarden Euro in der Größenklasse 100 Millionen Euro bis 500 Millionen Euro erzielt, in der die Portfoliodeals klar dominierten. In allen anderen Kategorien lagen die Einzelinvestments in Front. Verträge bis 10 Millionen Euro kamen auf einen Gesamtumsatz von über 920 Millionen Euro – ein Beleg für die hohe Dynamik des deutschen Investmentmarkts in allen Größenklassen.

„Angesichts des KarstadtQuelle-Deals mussten auch die sechs deutschen Großstädte (Big Six) einen Rückgang des Investmentumsatzes um 30 Prozent auf 3,74 Milliarden Euro hinnehmen“, erklärt Meyer. Spitzenreiter ist Berlin mit einem Transaktionsvolumen von 1,94 Milliarden Euro (52 %), das als einzige Stadt das Vorjahresergebnis nahezu halten konnte. Auf den weiteren Plätzen folgen Hamburg (684 Mio. €) und Düsseldorf (309 Mio. €).

Erfreulich ist die homogene Verteilung der Investments über alle Städtegrößen. Bei den Einzeldeals liegen die Big-Six-Standorte mit einem Gesamtumsatz von knapp 2,6 Milliarden Euro an der Spitze. Aber auch in allen anderen Städtekategorien wurde teilweise über 1 Milliarde Euro investiert. Ein Indiz dafür, dass Retail-Investments – im Gegensatz zu Büro-Investments – dem Mikrostandort und einer nachhaltigen Vermietung größere Bedeutung beimessen als dem Makrostandort.

Nachdem die Renditen bis zur Jahresmitte 2007 infolge des Investmentbooms in Deutschland erheblichgesunken waren, zogen sie im Verlauf der Subprime-Krise wieder an. Der Rückgang der Kaufpreise fiel dabei in den B-Lagen deutlicher aus als in den absoluten Top-Lagen.

„Auch für das Jahr 2008 ist von einem im langjährigen Vergleich sehr guten Investmentumsatz auszugehen, wenngleich er wohl unter dem des Vorjahres liegen dürfte“, prognostiziert Meyer. „Es gibt zahlreiche Investoren, die dem Boom der vergangenen zwei Jahre eher abwartend begegneten. Diese Anleger, die meist über viel Eigenkapital verfügen, wollen sich nun mit Handelsimmobilien eindecken. Die Verkaufspreise stabilisierten sich im ersten Quartal 2008 entsprechend wieder. Mit einem weiteren Anstieg im Jahresverlauf ist jedoch nicht zu rechnen, so dass für verkaufsbereite Eigentümer von Handelsimmobilien der Zeitpunkt für einen Exit jetzt günstig ist.“

Quelle: Atisreal Holding GmbH vom 10.03.2008