Hertie akzeptiert erstmalig die Kündigung der Mietverträge für die Warenhäuser. Nachdem die Retail-Berater von Atisreal bereits im November vergangenen Jahres die Hertie-Immobilie in Wolfenbüttel veräußert haben, vermittelten sie nun den Verkauf von drei weiteren Objekten. Es handelt sich um die Hertie-Häuser in Wesseling zwischen Köln und Bonn, in München-Giesing und in München-Laim. Die jetzt gemeldeten Verkäufe wurden bereits im Dezember 2008 notariell beurkundet. Auf Grund einer Vertraulichkeitsvereinbarung konnten die Immobilienverkäufe jedoch nicht sofort veröffentlicht werden.
Das eingeschossige Warenhaus in Wesseling verfügt über 8.500 Quadratmeter Mietfläche mit 183 PKW-Stellplätzen, wovon Hertie den überwiegenden Teil selbst nutzt. Käufer der Immobilie in der Flach-Fengler-Straße 48–54 ist der Projektentwickler und Investor Phoenix development mit Sitz in Bonn, der zur Unternehmensgruppe Universalbau Weiden gehört. Zu den wichtigsten Arbeiten der Gruppe zählen, neben verschiedenen Einkaufscentern in ganz Deutschland, das Fußballstadion in Leipzig und aktuell das Shoppingcenter Warschau-Bemowo.
Die beiden Münchener Objekte wurden von einem Joint Venture zwischen der regionalen bucher properties gmbh aus München und der bundesweit auf die Entwicklung von Geschäftshäusern in 1A-Lagen spezialisierten Development Partner AG aus Düsseldorf erworben. Vorzeigeprojekt des Unternehmens des Wahlmünchners Martin Bucher und seines jungen Teams ist die Bürohausentwicklung Nymphe 82 in der Nymphenburger Straße in München. Die beiden Münchener Hertie-Immobilien verfügen über Mietflächen von jeweils rund 4.500 Quadratmetern mit zwei von Hertie genutzten Verkaufsebenen.
„Die aktuellen Verkäufe zeigen, dass auch während der Finanzkrise in interessante Immobilien investiert wird“, kommentiert Christoph Meyer, Mitglied der Geschäftsleitung von Atisreal und Leiter Retail Investment, der die Vermarktung der Hertie-Liegenschaften betreut. „Es lässt sich allerdings nicht leugnen, dass auch bei den Hertie-Verkäufen die schwierige Finanzierungslandschaft zu längeren Bearbeitungszeiten bei Investoren und finanzierenden Banken führt. Wir hatten gehofft, zum Jahresende mit den Verkäufen weiter zu sein. So haben wir tatsächlich bislang erst sechs Hertie-Häuser verkauft.“ Trotzdem sieht Meyer keine Probleme bei weiteren Abverkäufen der Hertie-Häuser. „Wir befinden uns bereits bezüglicher einiger Objekte in Kaufvertragsverhandlungen. Trotz Krise ist das Investoreninteresse nach wie vor sehr groß“, erläutert er.
Die Hertie-Häuser befinden sich überwiegend in den 1A-Lagen mittelgroßer Städte.
„Die Nachfrage von Investoren, die die Standortqualität erkannt haben, ist entsprechend rege“, so Meyer. Insgesamt steht noch ein Portfolio von 58 Warenhausstandorten zum Verkauf. Die Immobilien liegen vor allem in Nordrhein-Westfalen und in Norddeutschland.
Alle Mietverträge für die Hertie-Warenhäuser wurden durch den Eigentümer gekündigt. Hertie hat die Kündigungen jetzt akzeptiert. Somit ist nunmehr erstmalig Sicherheit hinsichtlich der Verfügbarkeit der Immobilien für den Markt gegeben. Es bestehen fortlaufende Verkaufsverhandlungen mit Entwicklern und Investoren sowie mit namhaften Filialisten als Nachmieter.
„Wir gehen davon aus, dass damit noch mehr Dynamik in den Verkaufsprozess kommen wird, da zahlreiche Interessenten nur auf ein klares Signal gewartet haben“,
betont Meyer.
Quelle: Atisreal
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