Attraktiver Münchner Einzelhandelsmarkt

Auch 2008 blieb München der attraktivste deutsche Einzelhandelsmarkt unter den Top-Standorten. Dies spiegelt sich sowohl in den Spitzenmieten der A-Lagen als auch in der unverändert starken Nachfrage wider. Das ergibt der „Retail Market Report 2009“ zur Entwicklung deutscher Einzelhandelsstandorte in den vergangenen zwölf Monaten, den Atisreal kürzlich veröffentlicht hat.

Vor allem hochwertige Marken aus der Bekleidungs- und Schuhbranche drängen weiterhin in die knappen A-Lagen.

„Aufgrund der hohen Kaufkraft in München und im Umland haben die aktuellen konjunkturellen Turbulenzen bislang nur begrenzt Auswirkungen auf das Marktgeschehen. Insbesondere Luxusmarken finden weiterhin ausreichend solvente und konsumfreudige Käufergruppen. Vor diesem Hintergrund sind vor allem im Premiumsegment auch in diesem Jahr keine Nachfragerückgänge zu erwarten“, erläutert Christoph Scharf, Bereichsleiter Retail-Vermietung von Atisreal.

Für alle 1A-Lagen war die Nachfrage 2008 weiterhin hoch. Besonders im Fokus stand dabei die Sendlinger Straße, für die sich vor allem internationale Top-Brands aus dem Jeans- und Outdoorbereich interessierten. Jeweils rund ein Drittel aller abgeschlossenen Verträge entfiel auf die Branchengruppen Lederwaren/Schuhe sowie Bekleidung. Die dritte stark vertretene Kategorie waren die Dienstleistungen (fast 27 %), zu denen unter anderem Banken und Mobilfunk-Shops zählen. Da die Fluktuation in den Premiumlagen gering war, spielte sich das Marktgeschehen überwiegend im kleinteiligen Flächensegment ab: Knapp 87 Prozent der Vermietungen entfielen auf Ladenlokale bis 250 Quadratmeter, wobei die Größenklasse 120 bis 250 Quadratmeter mit einem Anteil von über 53 Prozent die dominierende Rolle spielte.

Flächenangebot weiter knapp, Mieten 2008 noch weiter gestiegen

Das Flächenangebot ist vor allem in den begehrten Premiumlagen im Vergleich zum Vorjahr unverändert knapp.

„Durch die kaum vorhandene Fluktuation ist der Nachfrageüberhang an den präferierten Standorten nach wie vor ausgeprägt. An dieser Situation wird sich auch in diesem Jahr nichts grundsätzlich ändern“, betont Scharf.

Zu den wichtigsten und interessantesten Projekten gehört sicherlich die Neuplanung des bisherigen Verlagssitzes der Süddeutschen Zeitung. Nach dem Auszug entsteht hier das Quartier Hofstatt mit insgesamt rund 14.000 Quadratmetern Einzelhandels- und Gastronomiefläche. Auch die umfassende Modernisierung des Stachus-Einkaufszentrums wird zu einer weiteren Aufwertung des Flächenangebots beitragen.

Die Kombination von ungebrochen starker Nachfrage und nach wie vor sehr begrenztem Flächenangebot hat die Höchstmieten in den Top-Lagen auch 2008 weiter steigen lassen. Mit 300 Euro pro Quadratmeter liegt die Spitzenmiete in der Kaufinger Straße und der Neuhauser Straße um gut 7 Prozent höher als noch 2007. Auf den weiteren Plätzen folgen die Maximilianstraße mit 260 Euro (plus 13 %), die Weinstraße mit 220 Euro (plus knapp 5 %) sowie die Theatinerstraße mit 210 Euro pro Quadratmeter (plus 5 %). Aber auch in den übrigen Premiumlagen haben die Spitzenmieten weiter angezogen. Gleiches gilt für die erzielten Durchschnittsmieten.

„Für 2009 deutet allerdings vieles darauf hin, dass die gesamtwirtschaftlichen Schwierigkeiten zu einer überwiegenden Stagnation der Mieten führen werden. In einzelnen Nebenlagen ist aufgrund der vermutlich schwächeren Nachfrage ein zunehmender Druck auf die Mieten nicht auszuschließen“, so Christoph Scharf.

„Wir gehen davon aus, dass die Nachfrage für die Premiumlagen auch 2009 unverändert anhalten wird. Vor allem hochwertige Luxus-Labels werden weiterhin auf den Standort München setzen. Dagegen sind in einigen Konsumlagen, die stärker von der konjunkturellen Entwicklung betroffen sind, tendenziell eine etwas geringere Nachfrage und auch einige Geschäftsaufgaben vorstellbar. Hier könnten die Mieten aufgrund des erwarteten leichten Anstiegs der Fluktuation etwas unter Druck geraten. Größere Mietpreisrückgänge sind aus heutiger Sicht aber 2009 noch nicht abzusehen“.

gi24/Atisreal

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