Bauindustrie erwartet 2010 keine durchgreifende Erholung

Der Bausektor erwartet im kommenden Jahr keine durchgreifende Erholung. Wegen der großen Unsicherheiten sei eine Schätzung zur Umsatzentwicklung 2010 noch nicht möglich, erklärten der Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB), Herbert Bodner, und der Präsident des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe (ZDB), Hans-Hartwig Loewenstein, am Donnerstag in Berlin. Der Öffentliche Bau werde auch im kommenden Jahr von den Konjunkturprogrammen profitieren. Nach holprigem Beginn werde der Impuls der Konjunkturhilfen «im nächsten Jahr um so deutlicher ausfallen», sagte Bodner. Zugleich sei aus derzeitiger Sicht nicht vorstellbar, dass sich der Wirtschaftsbau schnell erhole, sondern erst mit «einer gewissen Phasenverschiebung» zur allgemeinen Wirtschaft. Beim Wohnungsbau hoffe die Baubranche, dass neue Impulse für ein Anziehen sorgen könnten.

Die bisherige Entwicklung überrasche nicht, sondern verlaufe im Rahmen des Erwarteten, sagte Bodner. Der Wirtschaftsbau habe entsprechend der HDB-Prognose massiv nachgegeben. Bis zum Juni sei die Nachfrage um 20 Prozent gesunken. Der Wohnungsbau dümpele auf niedrigem Niveau, sagte Bodner.

Umgekehrt habe die Nachfrage im Öffentlichen Bau in den vergangenen Monaten angezogen. «Ich glaube, es ist doch Zuversicht angesagt, dass wir in der zweiten Jahreshälfte mit den Konjunkturprogrammen in die Gänge kommen», sagte Bodner. Daher bleibe der HDB bei seiner bisherigen Prognose eines nominalen Umsatzminus im laufenden Jahr von drei Prozent für die Bauindustrie insgesamt.

Der ZDB hatte in seiner Prognose vom Mai einen Umsatzrückgang von 2,0 Prozent auf 83,9 Milliarden Euro prognostiziert. Vom Gesamtumsatz entfallen laut den Angaben auf den Wohnungsbau 25,0 Milliarden Euro (minus 3,5 Prozent), auf den Wirtschaftsbau 31,0 Milliarden Euro (minus 8,6 Prozent) und auf den öffentlichen Bau 27,9 Milliarden Euro (plus 8,1 Prozent). (gi24/News Adhoc)

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