Berlin Büromarkt: Flächenumsatz bleibt unter 500.000 qm

Der Berliner Büromarkt erzielte auch 2008 ein solides Ergebnis. Mit einem Umsatz von 468.000 Quadratmetern blieb er unter der 500.000-Quadratmeter-Schwelle und verfehlte damit das Vorjahresergebnis um etwa 6 Prozent. Trotzdem lag er immer noch um knapp 7 Prozent über dem Durchschnitt der vergangenen 10 Jahre. Das ergibt der „Office Market Report 2009“ für die neun wichtigsten deutschen Bürostandorte, den Atisreal, Berater für Gewerbeimmobilien, Mitte Februar veröffentlichen wird.

„Dieses Ergebnis ist auch vor dem Hintergrund positiv zu werten, dass die für Berlin typischen Großabschlüsse über 10.000 Quadratmeter im vergangenen Jahr nahezu nicht existiert haben“, betont Sven Stricker, Geschäftsführer der Atisreal GmbH und Berliner Niederlassungsleiter. „Allerdings haben wir im Laufe des vierten Quartals eine deutliche Marktberuhigung festgestellt.“ Der letztendlich gute Flächenumsatz wurde besonders durch eine gute Nachfrage in der Kategorie bis 5.000 Quadratmeter getragen, was zu einer Verknappung von größeren zusammenhängenden Flächen in der Innenstadt beigetragen hat.

Bei den Bürolagen war die City eindeutiger Favorit, in der fast die Hälfte der Büroflächen umgesetzt wurden (Anteil: 48 %), vor allem im Regierungsviertel und in Charlottenburg. Beliebt waren auch der Cityrand (rund 22 %) und die Topcity (20,5 %). Die Nebenlagen spielten mit einem Anteil von knapp 10 Prozent am Flächenumsatz eine untergeordnete Rolle.

Wie im Vorjahr führt die Sammelkategorie der sonstigen Dienstleistungen die Liste der größten Flächennachfrager an (rund 19 %), auch wenn der Abstand zur zweitplatzierten Branche Transport und Verkehr (knapp 18 %) nicht mehr so deutlich ausfällt. Beratungsgesellschaften und die Informations- und Kommunikationstechnologien trugen jeweils rund 12 % zum Flächenumsatz bei.

Moderne Büroflächen knapper, Mieten überwiegend konstant

Das insgesamt verfügbare Büroflächenangebot (Leerstand plus noch verfügbare Flächen im Bau) hat sich im Laufe des vergangenen Jahres kontinuierlich reduziert (minus 5 % auf 1,51 Mio. m²). Diese Entwicklung resultiert aus der Abnahme des Leerstands sowie aus einem Rückgang der noch verfügbaren Flächen im Bau aufgrund einer hohen Zahl von Projektanmietungen. Der Leerstand ging um rund 4 Prozent zurück (auf 1,45 Mio. m²). Da die modernen Flächen stärker abnahmen (knapp 9 %), ist ihr ohnehin nur geringer Anteil am Leerstand weiter gefallen (auf 31 %). Dagegen sind die nicht mehr marktgängigen unsanierten Flächen auf knapp 23 % angestiegen. Die Leerstandsrate ist noch einmal gesunken und liegt zum Jahresende bei 7,7 %.

Die Spitzenmieten blieben nahezu konstant: Die Höchstmiete beläuft sich wie zum Jahresende 2007 auf 22 Euro pro Quadratmeter, wobei diese neben der Topcity Ost nun auch am Potsdamer Platz erzielt wird. Bei den Durchschnittsmieten gab es aufgrund des hohen Anteils moderner Flächen leichte Zuwächse.

Gemäßigte Erwartungen für 2009

Vor dem Hintergrund der sich bereits zum Jahresende abzeichnenden Zurückhaltung bei den Unternehmen sind die Erwartungen für 2009 gemäßigt. Sven Stricker weiter:

„Wir rechnen mit einem Flächenumsatz in der Größenkategorie wie in den Jahren nach dem New-Economy-Boom. Da aufgrund von Liquiditätsproblemen Projekte teilweise gestoppt oder verschoben werden, gehen wir von einem sinkenden Volumen der Flächen im Bau aus. Weil die Verknappung moderner Flächen dadurch zunehmen wird, erwarten wir noch keine Zugeständnisse bei den Mieten für Premium-Objekte, sodass wir auch von einer stabilen Höchstmiete ausgehen.“ 

Quelle: Atisreal

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