Das Transaktionsvolumen für den gewerblichen Investmentmarkt in Berlin lag nach den aktuellen Berechnungen von Grossmann & Berger Berlin zum Halbjahr weiterhin leicht unter dem Vorjahresniveau und erreichte am Ende des 2. Quartals ein Ergebnis in Höhe von rund 1,24 Mrd. €. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sank das Umsatzvolumen um rund 13,4%.
Teilraum Mitte herausragend
Wie bereits im vergangen Jahr zum selben Stichtag nahm der Teilraum „Mitte“ die Spitzenposition bei den Investmentvolumina ein. Rund der 31 % des gesamten Investmentvolumens im 1. Halbjahr vereinigte sich auf den Teilraum „Mitte“. Zusammen mit dem „Hackeschen Quartier“, das für mehr als 150 Mio. € erworben wurde, und dem Mosse-Zentrum, welches mehr als 90 Mio. € kostete, wurden im gesamten Teilraum Mitte rund 390 Mio. € Umsatz erzielt. Es folgt der Teilmarkt Leipziger Platz/Potsdamer Platz mit rund 17 % (rund 200 Mio. €) Umsatzanteil. Hier schlugen die Ankäufe der Objekte „Cassaforte“ (von der Generali) und Leipziger Platz 14/15 (von der Hoechst Pensionskasse) durch einen Projektentwickler Buche, der plant, die drei Objekte in das Shopping-Center „Mall of Berlin“ zur integrieren. Die Verkäufe des Büro- und Einzelhandelsobjektes „Hackesches Quartier“ von einem Immobilienspezialfonds der IVG an die Deka/ WestInvest InterSelect mit einem Volumen von mehr als 150 Mio. € und des Büroobjektes „Mosse-Zentrum“ in der Schützenstraße von einem rumänischen Privatinvestor an die Real I.S. für mehr als 90 Mio. €, sowie der Ankauf eines eigengenutzten Objektes durch einen Verband im Teilraum Mitte waren die Transaktionen mit dem größten Volumen im 1. Halbjahr. „Der Berliner Investmentmarkt hätte im ersten Halbjahr noch besser performen können, wenn mehr attraktive Objekte auf Angebotsseite vorhanden wären.“, stellt Holger Michaelis, Geschäftsführer von Grossmann & Berger Berlin, fest.
Büroobjekte weiter im Fokus
Mit einem Anteil von 77,3 % am gesamten Transaktionsvolumen waren auch im 1. Halbjahr 2014 Büroobjekte die bevorzugte Assetklasse. Das Transaktionsvolumen in diesem Segment lag mit rund 960 Mio. € rund 29 % über dem Wert des 1. Halbjahres 2013 (746 Mio. €). Die Einzelhandelsobjekte kamen im 1. Halbjahr 2014 mit einem Transaktionsvolumen von knapp 128 Mio. € auf den zweiten Platz. Aufgrund nur geringer Verkaufszahlen bei Hotels erreichte das Transaktionsvolumen in diesem Segment nur einem Anteil von knapp 6,8 %, also rund 84 Mio. €. Die Spitzenrenditen für Büro- bzw. Einzelhandelsobjekte blieben im 1. Halbjahr bei 4,75 % bzw. 4,5 % stabil.
Ausländische Investoren auf Käufer- und Verkäuferseite unterschiedlich
Die ausländischen Marktteilnehmer waren im 1. Halbjahr auf Verkäuferseite auf dem gewerblichen Investmentmarkt in Berlin deutlich zurückhaltender als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Während die internationalen Anleger auf der Käuferseite rund 23 % des Transaktionsvolumens auf sich verbuchten, lag der Wert auf der Verkäuferseite bei rund 32 %. Bei den internationalen Investoren handelte es sich um Fonds, REITs sowie Asset Manager. „Insbesondere ausländische Family-Offices sind derzeit auf Verkäuferseite besonders aktiv.“, so Ulrich Denk, Investmentberater und Researcher bei Grossmann & Berger in Berlin.
Offene Fonds knapp stärkste Käufergruppe
Mit einem Anteil von rund 23 % am Transaktionsvolumen führen die Offenen Fonds das Feld der Käufer an, was vor allem der Transaktion am Hackeschen Markt geschuldet ist. Die Projektentwickler folgten mit einem Anteil von rund 19 %. Hauptprodukte waren bei dieser Anlegergruppe keine Grundstücke, sondern Gebäude mit Entwicklungspotenzial im Bestand oder durch Abriss/Neubau. Die Geschlossenen Fonds, die Eigennutzer und die Privaten Anleger schlossen sich mit einem Anteil von rund 14,2 %, 13,5 % bzw. 12,0 % am Transaktionsvolumen an. Die übrigen Anlegergruppen wie REITs, Versicherungen, Asset-Manager und Pensionsfonds kamen auf Anteile von jeweils unter 10 % am Transaktionsvolumen.
Private Anleger stärkste Verkäufergruppe
Insbesondere durch den Verkauf des großvolumigen Objektes „Mosse-Zentrum“ belegten die Privaten Anleger mit einem Anteil von rund 20 % am Transaktionsvolumen den Spitzenplatz im Ranking der Verkäufergruppen. Mit jeweils rund 18 % bzw. 15,3 % folgten die Projektentwickler und die Offenen Fonds/Spezialfonds, was auch jeweils großen Einzeltransaktionen geschuldet war. Die anderen Verkäufergruppen, u. a. Geschlossene Fonds, Opportunity/Equity Fonds, Versicherungen und REITs erreichten jeweils Anteile von unter 10 % am Transaktionsvolumen.
2014 anhaltend hohe Nachfrage
Das erste Halbjahr schloss mit einem Ergebnis zwischen dem Vorjahreswert von 1,5 Mrd. € und dem Wert von 900 Mio. € aus dem Rekordjahr 2012 ab. „Die Investoren werden sich aufgrund fehlender Alternativen auch weiterhin stark am gewerblichen Immobilienmarkt in Berlin engagieren. Das Ergebnis für Berlin dürfte 2014 somit auch die Marke von 3 Mrd. € überschreiten.“, kommentiert das Investmentteam von Grossmann & Berger Berlin.