Von André Eberhard und Werner Rohmert
Das Jahr 2009 beginnt mit Presseberichten, die nichts Gutes erwarten lassen. Das Maklerzahlenwerk macht aber deutlich, dass die schon gescholtenen Zahlen für 2008 immer noch auf dem Niveau von 2005 liegen, als von Heuschrecken und Finanzmarktkrise noch keine Spur war. Bereits letzte Woche hatten wir Ihnen die Bürovermietungszahlen von Atisreal (AR) präsentiert und selbst interpretiert. Nun hat auch Jones Lang LaSalle (JLL) sein Zahlenwerk aktualisiert. Wir haben die Recherchen einmal gegeneinander gestellt.
Die Trends gleichen sich. Unterschiede liegen nur im Detail. Das erspart Diskussionen. Allerdings ist das nur eine Bestandsaufnahme des letzten Jahres. Dieses Jahr wird wohl durch eine kräftige Rezession geprägt, die sich zeitverzögert auf den Büroimmobilienmarkt auswirken wird.
Die Big 5 haben bei beiden großen Maklerhäusern erhebliche Umsatzeinbußen zu verzeichnen. Überhaupt konnte nur Stuttgart zulegen. 2009 ist erstmal keine Erholung in Sicht ist. Auch wenn Makler grundsätzlich positiv denken – denn sie wollen sich ja schließlich das Geschäft nicht selbst kaputt reden – sind die Prognosen selbst bei ihnen für 2009 durchweg negativ. Für Hamburg sieht CB Richard Ellis einen Umsatzrückgang von 15% voraus. Vor allem aber wird Frankfurt, als Banken- und Bürometropole in diesem Jahr leiden müssen.
Schlechte Wirtschaftslage, Entlassungen und ein hohes Fertigstellungsvolumen werden die Bankenmetropole vor große Herausforderungen stellen. Bereits im letzten Jahr lag der Büroflächenumsatz in der Bankenmetropole 9% (JLL) bzw. 10,1% (AR) unter dem des Vorjahres. Die Nettoabsorption wird dieses Jahr tendenziell eher negativ ausfallen. Bei den Spit-zenmieten gibt es tendenziell eine Aufwärtsbewegung. Trotz Finanzmarktkrise und wirtschaftlicher Schieflage ist der Markt in den besten Lagen anscheinend unverändert stark. Allerdings werden Vermieter gezwungen, vermehrt Incentives zu gewäh-ren, die dann allerdings nicht in den Statistiken auftauchen. Sie können leicht 15% bis 25% eines Mietvertragsbarwertes ausmachen.
*inkl. Umlandregion
Quelle: DIB, Nr. 184
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