Auch der deutsche Transaktionsmarkt für Wohnimmobilien ist deutlich von den Auswirkungen der Finanzkrise betroffen. Nach Berechnungen des internationalen Immobilienberaters Cushman & Wakefield Deutschland (C&W), wurden 2008 Wohnimmobilienportfolios mit insgesamt 150.000 Wohneinheiten und einem Volumen von rund 6,1 Mrd. Euro gehandelt. Dies entspricht einem Rückgang der gehandelten Wohneinheiten von etwa 44 % im Vergleich zum Vorjahr.
Das geschätzte Transaktionsvolumen ging aufgrund niedrigerer Durchschnittspreise mit 57 % noch deutlicher zurück. Damit hat sich der negative Trend zur Jahresmitte 2008 weiter verstärkt.
"Abgesehen von dem Verkauf der LEG NRW haben wir im vergangenen Jahr keine Transaktion mit mehr als 2.500 Wohneinheiten beobachtet, was eindeutig auf das schwierige Finanzierungsumfeld zurückzuführen ist", kommentiert Dr. Martin Braun, Partner und Leiter des Bereichs Capital Markets von C&W Deutschland, die Entwicklung.
Der Abschluss größerer Transaktionen scheiterte häufig an den stark divergierenden Preiserwartungen von Verkäufern und Käufern. Im Durchschnitt wurden im Jahr 2008 Wohnimmobilienpakete für 610 Euro/m² und mit einem Multiplikator von 11,0-fach auf die jeweilige Nettokaltmiete gehandelt. Allerdings sind diese Zahlen stark durch den Verkauf der LEG NRW geprägt.
„Der Bestand der LEG NRW ist mit Sicherheit nicht repräsentativ für den Gesamtmarkt“, führt Matthias Franz, Senior Consultant im Bereich C&W Corporate Finance Deutschland weiter aus. „Ohne Berücksichtigung dieser Transaktion lag der durchschnittliche Verkaufspreis bei 790 Euro/m² und der durchschnittlich erzielte Multiplikator bei rund 13,3-fach".
Die Aussichten für das Jahr 2009 beurteilt C&W verhalten. Angebotsseitig ist die Pipeline insbesondere für kleinere und mittelgroße Portfolios zwar gut gefüllt. So werden nach Schätzungen der Immobilienberater auf dem Markt zurzeit Wohnimmobilienpakete mit einem Volumen von insgesamt ca. 2,0 Mrd. Euro angeboten.
„Allerdings ist für die weitere Entwicklung der Investmentmärkte entscheidend, wann die Banken ihre Zurückhaltung bei der Finanzierung aufgeben und wie sich die Finanzierungskosten in den kommenden Monaten darstellen“, konstatiert Braun.
Quelle: C&W
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