Deutschland: King Sturge Immobilienkonjunktur-Index – Stimmung zwischen Hoffen und Bangen

Die Stimmung auf den deutschen Immobilienmärkten ist zurückhaltend. Der monatlich erhobene King Sturge Immobilienkonjunktur-Index ermittelt in seiner Juni-Befragung bei 1.000 relevanten Marktteilnehmern eine abwartende Haltung der Branche.

So liegt das umfragebasierte Immobilienklima mit 101,3 Zählern knapp unter dem Vormonatswert von 101,5 (siehe Graphik). Grund für die zögerliche Haltung ist die turbulente Entwicklung des Marktes. Die Immobilienkonjunktur, die auf harten ökonomischen Daten beruht, fällt auf 176,4 Zähler (siehe Graphik).

„Aktuell befindet sich die deutsche Immobilienwirtschaft zwischen Hoffen und Bangen“,

kommentiert Sascha Hettrich, Managing Partner von King Sturge Deutschland.

„Noch läuft die Konjunktur einigermaßen rund – doch die Unsicherheiten sind weiter gestiegen. Ölmarkt, Rohstoffe, Lebensmittel – die stark steigenden Preise könnten die Wirtschaft abwürgen, könnten Inflation und Zinsen weiter steigen lassen“,

so Hettrich weiter.

Angesichts der unsicheren Entwicklung der konjunkturellen Rahmenbedingungen beurteilen die befragten Unternehmen die Situation des Immobilienmarktes vorsichtig. Statt den Aufwärtstrend des Vormonats fortzusetzen, verharren die Akteure in einer beobachtenden Position. Das Investmentklima, das die Bereitschaft zu Investitionen anzeigt, ist wie im Mai mit 82,2 Zählern unverändert. Das Ertragsklima, zweiter Teilindikator des Immobilienklimas, sinkt hingegen leicht von 122,1 Zählerpunkten auf 121,7. Im Gegensatz zum Vormonat fällt die Beurteilung der Teilsegmente nicht mehr einheitlich positiv, sondern differenziert aus: Während sich insbesondere für Wohn- aber auch für Büroimmobilien die Stimmung aufhellt, wird das Einzelhandelssegment skeptischer beurteilt.

Die Immobilienkonjunktur, die auf statistischen Auswertungen (DAX, Ifo, DIMAX, Zinsen) basiert, nimmt im Juni deutlich ab. Während im Mai noch 180,7 Zähler erreicht wurden, liegt der Zählerstand aktuell bei 176,4 und setzt somit den seit April herrschenden Abwärtstrend fort.

„Das Tröstliche dabei: von Subprime ist kaum mehr die Rede“,

sagt Hettrich.

„Zumindest in Deutschland scheinen die Banken das Thema mittlerweile im Griff, wenn auch noch nicht ganz ausgestanden zu haben. Für Entwarnung ist es aber noch zu früh. Meine Prognose: Nach Subprime erlebt die Immobilie schon bald ein Comeback als Schutz vor Inflation.“

Quelle: King Sturge, 24.06.2008