Auf dem deutschen Hotelmarkt wurde in den ersten neun Monaten ein Transaktionsvolumen*von ca. 1,96 Mrd. Euro verzeichnet, ein Ergebnis, das bereits Ende September über dem Gesamtjahresresultat in 2013 (1,60 Mrd. Euro) liegt. Der 10-Jahresdurchschnitt für den Dreivierteljahreszeitraum (752 Mio. Euro) ist damit mehr als verdoppelt. Recht unterschiedlich zeigten sich dabei die einzelnen Quartale des laufenden Jahres. Einem schwachen Jahresauftakt (193 Mio. Euro) folgte ein vor allem durch zwei Portfolioankäufe von Accor und Apollo Management äußerst starkes zweites Quartal (1,17 Mrd. Euro). Zwischen Juli und Ende September floss dann Kapital in einer Höhe von 598 Mio. Euro in Hotelobjekte, zweimal so viel wie ein Jahr zuvor. „Der deutsche Hotelimmobilienmarkt ist nach wie vor einer der liquidesten in Europa“, so URSULA KRIEGL, Head of Hotels & Hospitality Group von JLL, Germany. „Insbesondere die guten Rahmenbedingungen mit kurz- und langfristigen Zinssätzen auf historisch niedrigem Niveau und die nach wie vor soliden Leistungsergebnisse der Hotels in den meisten deutschen Städten haben für zahlreiche, höherpreisige Einzeldeals und Portfolioankäufe gesorgt.“
Das Dreivierteljahresergebnis basiert auf insgesamt elf Portfoliotransaktionen mit einem Gesamtvolumen von rund 1,07 Mrd. Euro sowie 35 Einzeltransaktionen mit einem Volumen von 890 Mio. Euro. Auf das dritte Quartal entfielen die Verkäufe von 19 einzelnen Hotels in einer Größenordnung von insgesamt 421 Mio. Euro (Q3 2013: 8 mit 216 Mio. Euro), darunter der Verkauf der Projektentwicklung Motel One Upper West (582 Zimmer) am Berliner Kurfürstendamm an die RFR Holding GmbH und der Erwerb des Taschenbergpalais Kempinski Dresden (246 Zimmer) durch Ex-Metro-Manager Erwin Conradi. Im gleichen Zeitraum wurden fünf Portfoliotransaktionen (27 Hotels) für 177 Mio. Euro notiert (Q3 2013: 3 Portfolios mit acht Hotels für 66 Mio. Euro). So erwarb bespielweise die thailändische Fico-Gruppe acht Grand City Hotels der GCH Hotel Group und die amerikanische Private Equity Firma Carlyle Group verkaufte vier B&B Hotels an einen Schweizer Privatinvestor.
Das Gros der Investoren in den ersten drei Quartalen in 2014 waren finanzierungsunabhängige vermögende Privatpersonen (High Net Worth Individuals – HNWI) und institutionelle Anleger. Mit zusammen 26 der insgesamt 46 Transaktionen investierten diese beiden Anlegergruppen rund 767 Mio. Euro.
Deutsche Investoren waren bei 18 Hotelinvestments beteiligt (rund 40 % aller Transaktionen) und kamen damit auf ein Volumen von ca. 430 Mio. Euro. Weitere Herkunftsländer waren u.a. Frankreich (4 Transaktionen), Vereinigtes Königreich (3), USA (3) und Spanien (3).
„Wir sehen ein hohes Maß an Aktivitäten auf dem Hotelinvestmentmarkt nicht nur deutscher Investoren, sondern auch von Seiten einer wachsenden Anzahl ausländischer Akteure, insbesondere aus Asien und dem Nahen Osten“, so URSULA KRIEGL. Und weiter: „Wenn die derzeitigen Verhandlungen auch größervolumiger Transaktionen noch im letzten Quartal des laufenden Jahre erfolgreich abgeschlossen werden, könnte das Transaktionsvolumen auf dem deutschen Hotelmarkt mit einer neuen Rekordmarke aufwarten. Die hieße dann mindestens 2,5 Mrd. Euro und läge über den bisherigen Höchstwerten von 2006 und 2007mit jeweils 2,3 Mrd. Euro“, so die Hotelexpertin.