Von Werner Rohmert, Herausgeber „Der Immobilienbrief“
Die Direktinvestitionen in Gewerbeimmobilien erreichten 2007 europaweit insgesamt 244,1 Mrd. Euro (-4%). Das Transaktionsvolumen in Kontinentaleuropa stieg sogar noch um 7% auf 173 Mrd. Euro an. Jedoch verdarben die Briten die Statistik.
Die Deals gingen um mehr als 22 % auf 71 Mrd. Euro zurück. Diese Ergebnisse gehen aus dem jüngsten „European Capital Markets Bulletin“ von Jones Lang LaSalle (JLL) hervor. Auf Großbritannien, Deutschland und Frankreich entfielen 63% der europäischen Gesamtinvestitionen 2007. Die Büroflächen erlebten die stärksten Preiseinbrüche. Fast zwei Drittel der untersuchten europäischen Märkte verzeichneten einen Anstieg der Spitzenrenditen zwischen 15 und 25 Basispunkten. Nicht börsennotierte Fonds waren die größten Player mit insgesamt 88 Mrd. Euro. Für Büroflächen wurden mit 128,7 Mrd. Euro (+6%) ca. 52% des Gesamtvolumens ausgegeben.
Für 2008 geht JLL davon aus, dass das Kapital aufgrund des gesunkenen Vertrauens, der Preiskorrekturen und niedrigeren Erträge nur noch deutlich langsamer nach Kontinentaleuropa fließen wird. Der Umsatz im britischen Markt dürfte von der schnellen Preiskorrektur profitieren. In Kontinentaleuropa sind die Preiserwartungen auf Verkäufer- /Käuferseite immer noch nicht auf einer Linie. In Europa hat sich der Transaktionsprozess deutlich verändert. Abschlüsse ziehen sich in die Länge. Die Transaktionsgrößen sind kleiner. Das Investorenspektrum ist schmaler geworden. Die Preisgestaltung ist wieder in den Vordergrund gerückt und nicht mehr nur auf die bloße Attraktivität eines Marktes insgesamt gerichtet. Lt. JLL ist in 2008 mit einem Rückgang des Transaktionsvolumens um 25% zu rechnen.
Quelle: Der Immobilienbrief, Nr. 161, 07.03.2008