Douglas – Expansionstempo drückt auf den Ertrag

Von Ruth Vierbuchen – Internationalisierungsstrategie im Einzelhandel war gestern, heute ist das stabile Inlandsgeschäft Trumpf. So auch bei der Douglas Holding AG in Hagen, die ihren Umsatz im 1. Quartal 2008/09 (30.9.) um 4,3% auf 1,124 Mrd. Euro steigern konnte. Auf vergleichbarer Fläche, also ohne Neueröffnungen, ging der Umsatz allerdings leicht um 0,4% zurück, weil, wie Vorstandschef Henning Kreke berichtet, der Fachgeschäftskonzern die Finanzkrise in einigen Auslandsmärkten deutlich zu spüren bekommen hat. „Erfreulicherweise konnten wir uns aber in unserem wichtigen Heimatmarkt Deutschland gut behaupten“, so der Douglas-Chef, auch wenn das hiesige Geschäft die Schwäche im Ausland nicht ganz ausgleichen konnte.

Auf dem Heimatmarkt erzielt Douglas zwei Drittel des Umsatzes und 80% des Jahresergebnisses. Insbesondere die deutschen Douglas-Parfümerien erhöhten die Erlöse im Weihnachtsgeschäft um 3,1% und auch auf vergleichbarer Fläche blieb noch ein Plus von 1,4%. Die Buchsparte Thalia steigerte den Umsatz um 7,6% auf 278,7 Mio. Euro. Bei den 15 Mode-Geschäften von Appelrath Cüpper zeigt der Erlösrückgang um 7,4% auf 41 Mio. Euro jedoch, dass der Turn-around noch nicht geschafft ist. Dass vor allem die Flächenexpansion das Wachstum trägt, zeigt die Umsatzentwicklung im Ausland. So stiegen die Erlöse um 6,1% auf 389,7 Mio. Euro, auf vergleichbarer Fläche ging der Wert jedoch um 1,4% zurück.

Die Douglas-Parfümerien in Portugal, Spanien, Italien und dem Baltikum konnten sich nicht von dem schlechten Konsumklima abkoppeln. In Deutschland erhöhte sich der Konzernumsatzsatz dagegen um 3,3% und flächenbereinigt stand noch ein Plus von 0,1% zu Buche. Per Saldo führte die schwache Entwicklung im Ausland auf vergleichbarer Fläche bei gleichzeitig hohen Anlaufkosten bei Neueröffnungen dazu, dass der Wert des Vorsteuerergebnisses (EBT) von 140,2 Mio. Euro aus dem Vorjahresquartal nicht erreicht werden konnte. Es ging um 5,5% auf 132,5 Mio. Euro zurück, der Jahresüberschuss sank von 94,3 Mio. um 7,1% auf 87,6 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie sank von 2,40 Euro auf 2,23 Euro. Dafür stieg die Zahl der Fachgeschäfte gegenüber Vorjahresquartal von 1 873 auf 2004 und die Investitionen von 29,8 auf 36,2 Mio. Euro, also um 21,5%.

In das Jahr 2009, das Jahr der Ungewissheit, blickt Douglas-Chef Kreke mit Zuversicht:

„Auch wenn viele Handelsexperten befürchten, dass 2009 ein schwieriges Jahr wird, sind wir weiterhin überzeugt, dass es insgesamt etwas besser laufen wird, als vielerorts befürchtet.“ Er stützt seine Hoffnung darauf, dass sich die Konsumenten auch in schwierigen Zeiten einen kleinen Luxus leisten werden. „Das zeigt auch die Entwicklung in den ersten Monaten dieses Jahres“,

so Kreke.

HIR, Nr. 40

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