Einzelhandelsstandort Würzburg profitiert von hohen Kaufkraftzuflüssen aus dem Umland

Das auf Einzelhandelsimmobilien spezialisierte Beratungsunternehmen Kemper’s Jones Lang LaSalle hat den Handelsstandort Würzburg untersucht. Bei einer guten Flächennachfrage sind die Spitzenmieten in der Toplage Schönbornstraße/Dominikanerplatz innerhalb der letzten fünf Jahren um mehr als fünf Prozent auf bis zu 100 Euro/m² gestiegen.

Für das erste Halbjahr 2009 prognostiziert Kemper’s Jones Lang LaSalle eine stabile Mietpreissituation. In Einzelfällen ist für erstklassige Ladenflächen nochmals ein leichter Anstieg auf bis zu 105 Euro/m² zu erwarten. Würzburg zählt damit zu den 25 in dieser Hinsicht teuersten Einzelhandelsstandorten in Deutschland. Mit Einwohnerzahlen unter 150.000 Einwohnern schaffen ansonsten nur Ulm und Heidelberg den Sprung in diese Gruppe.

Standort bietet mit drei 1a-Lagen rund 165 Ladenlokale und eine hohe Anziehungskraft auf das Umland

Würzburg bietet mit seinen drei wichtigsten Einkaufsstraßen Schönbornstraße bzw. Dominikanerplatz, Kaiserstraße und Domstraße rund 165 Ladenlokale, die zu etwa 55 Prozent von bundesweit tätigen Filialisten belegt sind. Insgesamt stehen etwa 100.000 m² innerstädtischer Einzelhandelsfläche zur Verfügung. Da die Diskussionen um das Bahnhofsprojekt und den integrierten Bau eines Shopping Centers nach wie vor nicht abgeschlossen sind, konzentriert sich die Nachfrage nach Einzelhandelsflächen unverändert auf die Würzburger 1a-Lagen. Besonders interessant ist für Einzelhändler die hohe Anziehungskraft des Standorts auf das Umland. Der Einzelhandel kann auf eine Reichweite bis zum achtfachen der eigentlichen Bevölkerung zählen. Umsatz-kennziffer und Zentralität liegen fast drei Viertel über dem bundesweiten Durchschnitt. Hinzu kommt die hohe touristische Attraktivität. Bei einer durchschnittlichen Kaufkraft vor Ort erreicht der Einzelhandelsumsatz je Einwohner über 8.800 Euro. Der bundesweite Durchschnitt liegt bei lediglich 5.200 Euro.

Schönbornstraße und Dominikanerplatz

Die Top-1a-Lage in Würzburg bilden die Schönbornstrasse und der Dominikanerplatz. Dort finden sich rund 50 Ladenlokale, von denen fast zwei Drittel an Filialisten vermietet sind. Der Angebotsschwerpunkt der Lage liegt im Bereich Junge Mode. Derzeit werden in der Schönbornstraße monatliche Ladenmieten bis zu 100 Euro/m² erzielt. Für das erste Halbjahr 2009 erwartet Kemper’s Jones Lang LaSalle bei der Neuvermietung erstklassiger Ladenlokale stabile Mieten auf hohem Niveau. In Einzelfällen könnten exponierte Flächen nochmals leicht steigende Spitzenmieten bis 105 Euro/m² erzielen. Die wichtigste Neuentwicklung der Lage ist die Neuentwicklung des Grundstücks Marktplatz 13. Das Young Fashion-Label s.Oliver bezieht nach Abriss und Neubau des Gebäudes voraussichtlich Ende 2009 eine Verkaufsfläche von rund 1.200 Quadratmetern, die sich über vier Ebenen erstreckt. Anfang 2008 hat zudem Tally Weijl in der Verlängerung der Schönbornstraße am Kürschnerhof eröffnet.

Domstraße und Kaiserstraße

Als weitere 1a-Lagen sind die Dom- und Kaiserstraße zu erwähnen. Dort erwartet Kemper’s Jones Lang LaSalle für das erste Halbjahr 2009 jeweils konstante Mieten bis zu 80 Euro/m².

Die Kaiserstraße verfügt über 70 Ladenlokale, die zu fast zwei Dritteln von Filialisten belegt sind. Die Branchenschwerpunkte liegen in den Bereichen Junge Mode und Damenoberbekleidung. Zuletzt hatte sich Madonna in der früheren Müller-Drogeriemarkt-Fläche angesiedelt. Mit 640 m² auf zwei Etagen ist der Store einer der größten Madonna-Läden in Deutschland. Ebenfalls neu hinzugekommen ist E-Plus. Im Frühjahr übernimmt die Snipes Textil GmbH zudem in der Kaiserstraße 16 die bisherige Fläche des Taschen-Anbieters Xbags.

Etwas weniger Bewegung ist in der Domstraße zu beobachten. Sie bietet rund 40 Ladenlokale, die zu einem Drittel von Filialisten belegt sind. Den Schwerpunkt bilden auch hier Anbieter Junger Mode. Zudem finden Konsumenten ein gutes Schuhangebot. Die Lage wird von regionalen Händlern dominiert. Die Lage bietet einige große Flächen wie das Modehaus Schlier, das auch umfangreiche Verkaufsflächen in der Seitenstrasse Schustergasse belegt und besitzt, das Modehaus Severin mit zwei Standorten, das Schuhhaus Mohr und das Bekleidungshaus Wöhrl. Ansonsten ist die Lage durch sehr kleine Verkaufsflächen geprägt, die sich vom Kürschnerhof kommend am Anfang der Domstraße befinden. Diese kleinteiligen Einheiten stoßen sowohl bei regionalen als auch bei überregionalen Konzepten auf gute Nachfrage. Am Sternplatz sorgt ein gutes Gastronomieangebot für Aufenthaltsqualität.

Quelle: Kemper’s Jones Lang LaSalle

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