Frankfurter Büromarkt vermeldet mit einem Vermietungsvolumen von 500.000 qm ein insgesamt solides Jahresergebnis 2008

Mit einer Vermietungsleistung von 500.000 m² hat der Frankfurter Büromarkt im vergangenen Jahr ein überraschend solides Jahresergebnis eingefahren. Zwar lag die Nachfrage damit um 9,1 % unter dem Vorjahresergebnis, jedoch nur 7,5 % unter dem Zehnjahresdurchschnitt von 540.000 m². Nach dem internationalen Immobilienberatungsunternehmen Cushman & Wakefield (C&W) präsentierten sich vor allem die ersten beiden Quartale 2008 deutlich stark mit Nachfragevolumina über Vorjahresniveau.

Ab Juli reduzierte sich dann die Vermietungsleistung deutlich. Die weltweite Finanzmarktkrise war endgültig auf dem Frankfurter Büromarkt angekommen. Die Vermietungsvolumina beliefen sich im dritten und vierten Quartal entsprechend nur auf 120.000 m² bzw. 115.000 m². Die typische Jahresend-Rallye ist damit im zweiten Jahr in Folge ausgeblieben.

"Insgesamt ist dies ein zufriedenstellendes Jahresergebnis", so Jörg Ettmann, Leiter der Bürovermietungsabteilung von C&W Deutschland. "Der Markt ist nicht eingebrochen, obwohl die für den Frankfurter Büromarkt so wichtige Branche der Banken und Finanzdienstleister im vierten Quartal keine nennenswerten Anmietungen getätigt hat. Dies ist ein gutes Zeichen. Dennoch gehen wir sehr verhalten ins neue Jahr. Steigende Leerstände und eine deutlich geringere Zahl an Großanmietungen (nur ein Vertrag über 10.000 m² im vierten Quartal) stimmen wenig zuversichtlich für 2009."

Im vierten Quartal war eine Trendumkehr des Leerstands zu verzeichnen: Konnten seit 2005 für jedes Quartal sinkende Leerstände vermeldet werden, so stieg das Leerstandsvolumen zum Jahresende 2008 erstmals wieder an: Es beläuft sich aktuell auf 1,61 Mio. m². Dies entspricht gegenüber dem dritten Quartal einem Plus von 146.000 m² (+10 %) und einer aktuellen Leerstandsrate von 13,8 %. Damit befindet sich die Leerstandsrate fast wieder auf Jahresendniveau 2007.

"Für die Entwicklung des Leerstandes stehen die Zeichen für 2009 nicht gut", ist Ettmann überzeugt. "Das Fertigstellungsvolumen wird deutlich in die Höhe schnellen und sich im Marktgebiet auf rund 320.000 m² belaufen. Die zu erwartende verhaltene Nachfrage wird diese Flächen nicht im Ansatz absorbieren können. Ein weiterer Anstieg der Leerstandsrate ist vorprogrammiert."

Im vierten Quartal ist die Spitzenmiete (nominal) auf 38,00 EUR/m²/monatlich gestiegen. Die vergleichsweise starke Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Flächen in Spitzenlagen war hierfür ausschlaggebend. Für 2009 wird mit einer Stagnation der Spitzenmieten gerechnet, da unter anderen mit OpernTurm und PalaisQuartier zahlreiche hochwertige Flächen auf den Markt kommen und so Mieter in eine günstige Verhandlungsposition bringen.

"Die Aussichten für 2009 sind insgesamt trübe", ergänzt Inga Schwarz, Leiterin der Research-Abteilung von C&W in Frankfurt. "Die sinkende Vermietungsleistung, der registrierte Rückgang von Flächengesuchen wie auch die steigenden Leerstände verheißen nichts Gutes. Wir können derzeit nur schwer abschätzen, wie sich der Bankenstandort Frankfurt in der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise 2009 behaupten wird, zu viele Fragen sind offen: Werden sich die jüngst immer weiter verdüsternden Prognosen der angesehenen Wirtschaftsinstitute bewahrheiten? Wie wird sich die geplante Übernahme der Dresdner Bank durch die Commerzbank auf den Büroflächenmarkt auswirken? Oder zeigt sich die deutsche wie auch die Frankfurter Wirtschaft am Ende doch so robust, wie noch vor wenigen Wochen prognostiziert?"

Mehr denn je scheint für 2009 zu gelten: die weltweite Großwetterlage auf den Märkten wird die Weichen für den Frankfurter Büroflächenmarkt stellen. "Eines scheint in aller Ungewissheit klar: Es wird wahrlich kein Jahr der guten Nachrichten. Sinkende Vermietungsleistungen und steigende Leerstandszahlen werden auf der Tagesordnung stehen."

Quelle: Cushman & Wakefield (C&W)

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