Das Transaktionsvolumen deutscher Gewerbeimmobilien summierte sich in den ersten drei Quartalen 2016 auf etwa 32,5 Mrd. Euro – ein Rückgang von 18 % gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. „Trotz des rückläufigen Volumens handelt es sich um das zweithöchste Neun-Monats-Ergebnis seit dem Jahr 2007, so dass bislang von einem umsatzstarken Jahr am deutschen Gewerbeinvestmentmarkt gesprochen werden kann. Die Nachfrage ist weiterhin sehr hoch“, so Marcus Lemli, CEO von Savills Germany.
- Transaktionsvolumen geht um 18 % auf 32,5 Mrd. Euro zurück
- Starker Rückgang bei großvolumigen Transaktionen
- Hotels, Pflegeimmobilien und Logistik mit deutlichem Umsatzplus
- Erneut rückläufige Renditen, weitere Renditekompression getrieben von Mietwachstum
Besonders stark rückläufig war im bisherigen Jahresverlauf die Zahl an großvolumigen Transaktionen. Waren es in den ersten neun Monaten des Jahres 2015 noch 80 Verkäufe mit Kaufpreisen von über 100 Mio. Euro, ging deren Zahl im bisherigen Jahresverlauf auf 61 zurück.
Während Umsatzrückgänge vor allem auf die Nutzungsarten Büro (- 15 %) und Einzelhandel (- 46 %) entfielen, konnten Hotels (+ 47 %) sowie Logistik- und Industrieimmobilien (+ 17 %) deutliche Umsatzanstiege verzeichnen. Einen bemerkenswerten Boom erlebt auch der Markt für Pflegeheime – im bisherigen Jahresverlauf flossen fast 2,3 Mrd. Euro in das Segment und damit mehr als in den vergangenen fünf Jahren zusammen (2,2 Mrd. Euro). „Der Investmentzyklus ist bereits fortgeschritten und folglich rückt die Einkommenskomponente eines Investments gegenüber der Wertsteigerungskomponente stärker in den Fokus. Immer mehr Investoren schauen sich deshalb auch Objekte jenseits von Büro- und Handelsimmobilien an, die stabile Cash-Flows bieten“, berichtet Matthias Pink, Director und Head of Research bei Savills Germany.
Die Spitzenrenditen für Büroobjekte und Geschäftshäuser sind im 3. Quartal nochmals auf 3,8 % bzw. 3,6 % im Durchschnitt der Top-7-Standorte gefallen und lagen damit jeweils ca. 100 Basispunkte unter ihrem 10-jährigen Durchschnitt. „Eine weitere nennenswerte Renditekompression erwarten wir nur noch dort, wo die Investoren mit Mietwachstum rechnen. Das gilt beispielsweise für Büroimmobilien in Berlin und München sowie für Logistikimmobilien in den großen Ballungsräumen“, erläutert Lemli.
Angesichts weiterhin extrem niedriger Zinsen sowie günstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dürfte weiterhin überdurchschnittlich viel Geld nach Anlagemöglichkeiten am deutschen Immobilienmarkt suchen. Aufgrund der Angebotsknappheit wird das Transaktionsvolumen den Vorjahreswert jedoch höchstwahrscheinlich verfehlen. „Wir rechnen für das Gesamtjahr mit einem Transaktionsvolumen von bis zu 50 Mrd. Euro“, so Pink.