Auf dem Frankfurter Büromarkt wurden im 1. Halbjahr 2009 laut Angaben von Dr. Lübke rund 215.000 m² Bürofläche umgesetzt. Gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum entspricht dies einem Rückgang um 24 Prozent. Die Großanmietung von ca. 72.000 m² durch die Deutsche Bahn AG am Jürgen-Ponto-Platz im 1. Quartal hat wesentlich dazu beigetragen, dass der Halbjahresumsatz immerhin nahezu den 5-Jahresdurchschnitt erreichte (-1,3%). Im 2. Quartal fiel der Flächenumsatz mit ca. 70.000 m² dementsprechend deutlich niedriger aus als in den ersten drei Monaten des Jahres (ca. 145.000 m²).
7 Mietvertragsabschlüsse über 5.000 m²
Die Umsatzverteilung nach Größenklassen unterscheidet sich nur wenig vom Vorjahreszeitraum. Auf großflächige Abschlüsse mit mehr als 5.000 m² entfielen im 1. Halbjahr 2009 ca. 54 Prozent des gesamten Büroflächenumsatzes (Vorjahr 50%). Insgesamt gab es 7 Abschlüsse in dieser Größenklasse.
Mittlere Flächengrößen zwischen 1.000 m² und 5.000 m² hatten einen Anteil von 23 Prozent (Vorjahr 24%), der Anteil kleiner Flächen unter 1.000 m² beläuft sich ebenfalls auf 23 Prozent (Vorjahr 26%).
Bankenbranche stark rückläufig
Mit Abstand den höchsten Umsatzanteil erzielte aufgrund des dominierenden Großabschlusses die Branchengruppe „Transport und Verkehr“ mit insgesamt ca. 88.000 m² angemieteter Bürofläche und 41 Prozent Marktanteil.
Infolge der Finanzkrise ist die Nachfrage der „Banken, Versicherungen, Finanzdienstleistungen“ erwartungsgemäß erheblich zurückgegangen. Mit 49.000 m² lag der Flächenumsatz dieser Gruppe 63 Prozent unter Vorjahresniveau. Damit ist die traditionelle Frankfurter Leitbranche auf den zweiten Platz zurückgefallen.
Die Hälfte des Umsatzes entfällt auf das Bankenviertel
Räumlicher Schwerpunkt war das Bankenviertel mit ca. 106.000 m² (49% Flächenanteil). Es folgten mit großem Abstand das Westend (20.000 m²), die Bürostadt Niederrad (15.000 m²) sowie Bockenheim und das Bahnhofsviertel (jeweils 12.000 m²).
Die übrigen 15 Teilmärkte verzeichneten ver-gleichsweise geringe Flächenumsätze. In der Summe kamen diese Bürolagen auf einen Marktanteil von nur 24 Prozent.
Spitzenmiete auf 35,00 €/m² gesunken
Die Spitzenmiete ist im 1. Halbjahr 2009 infolge der verhaltenen Nachfrage um 3,00 €/m² zurückgegangen auf aktuell 35,00 €/m².
Nachdem der Leerstand in den vergangenen drei Jahren stetig abgebaut wurde, steigt er seit Jahresbeginn wieder leicht an. Zur Zeit stehen im Frankfurter Marktgebiet (inkl. Eschborn und Kaiserlei) ca. 1,6 Mio. m² Bürofläche kurzfristig dem Markt zur Verfügung. Bei einem Büroflächenbestand von 11,79 Mio. m² entspricht dies einer Leerstandsrate von 13,6 Prozent.
Wieder mehr Fertigstellungen
Aufgrund der weiterhin verhaltenen Konjunkturprognosen erwarten wir für das Gesamtjahr 2009 einen deutlich geringeren Flächenumsatz als in den beiden Vorjahren.
Gleichzeitig nimmt das Angebot neu errichteter Büroflächen wieder zu: In Folge der dynamischen Marktentwicklung der Jahre 2006 und 2007 wurden zahlreiche Büroprojekte in Angriff genommen, die nun auf den Markt kommen. Im 1. Halbjahr 2009 sind im Frankfurter Büromarktgebiet ca. 150.000 m² Bürofläche fertig gestellt worden. Bis zum Jahresende kommen voraussichtlich weitere 65.000 m² hinzu (2008: ca. 38.000 m²). Infolge dessen werden die Leerstände voraussichtlich wieder steigen und die Mietpreise entsprechend unter Druck geraten. (gi24/Lübke)
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