Großbritannien: Werte von Gewerbeimmobilien geben in acht Wochen um 7,2 % nach

In Großbritannien haben Gewerbeimmobilien in den vergangenen acht Wochen 7,2 % Wert verloren. Dies veröffentlicht Cushman & Wakefield (C&W) nun in seinem jüngsten Report “Business Briefing: UK Property Investment Market 10/08“, der zudem aufzeigt, dass im Durchschnitt die Spitzenrenditen Mitte Oktober auf 6,49 % – dem höchsten Wert seit 1993 – gestiegen sind.

Während der Immobilienmarkt in Großbritannien nach wie vor stark von der Finanzkrise gebeutelt ist, beobachten die Researcher von C&W eine rasante Anpassung der Preisbildung. Spitzenrenditen bewegten sich in den vier Wochen vor Mitte Oktober um 27 Basispunkte nach oben (Vormonat: plus 20 Basispunkte), dies entspricht einem Wertrückgang von 4,2 %. Parallel ist das Investmentvolumen im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 22 % gesunken.

Die Berater von C&W prognostizieren, dass die Spitzenrenditen weiter steigen, sich aber zum Ende des ersten Halbjahres 2009 stabilisieren und in einigen Fällen auch eine erneute Kurskorrektur -dann wieder nach unten – durchlaufen werden. Für B-Standorte werden für das gesamte nächste Jahr steigende Renditen erwartet, da sich in diesen Lagen die Vermietungsmärkte deutlich schwächer präsentieren. Investoren müssen in diesen Standorten den Risiken eines möglichen Cashflow-Rückgangs bzw. -Ausfalls wie auch eingeschränkten Chancen bei drohender Anschlussvermietung Rechnung tragen.

David Hutchings, Leiter EMEA-Research von C&W in London sagt:

“Wir erwarten über alle Immobiliensegmente eine negative Gesamtrendite von 20 % bis zum Ende dieses Jahres und von -6 % für 2009. Diese Einschätzung kann sich zu einem späteren Zeitpunkt als durchaus konservativ entpuppen, denn aktuell ist der Markt stärker von Stimmungen denn von Objektivität geleitet. Wir benötigen einen Anstieg des Investmentvolumens, dann wird auch das Vertrauen in den Markt und die Liquidität rasch zurückkehren.“

Zwar sei zu erwarten, dass in den kommenden Monaten vermehrt Investoren aufgrund von Problemen bei der Refinanzierung ihre Immobilien veräußerten, doch würden diese Verkäufe alleine nicht ausreichen, um das Investmentvolumen wieder auf ein normales Niveau zu bringen. Um Letzteres zu erreichen, bedürfe es eines voll funktionsfähigen Hypothekenmarktes. Die Berater von C&W erwarten eine umfangreichere Kreditvergabe allerdings erst wieder im zweiten Halbjahr 2009 – und auch dann sei nur mit einem Investmentvolumen auf dem Niveau von 2002/2003 zu rechnen.

„Der Mangel an Kreditverfügbarkeit wird auf der anderen Seite für liquide Eigenkapitalinvestoren in den nächsten sechs bis neun Monaten eine Reihe interessanter Investmentmöglichkeiten bieten“,

erklärt Hutchings.
 

Cushman & Wakefield (C&W) ist mit über 15.000 Mitarbeitern in 227 Büros in 59 Ländern das größte internationale Immobilienberatungsunternehmen in partnerschaftlicher Führung und Eigentümerstruktur. Rund um den Globus berät C&W mittelständische bis multinationale Wirtschaftsunternehmen, die Öffentliche Hand, Investoren, institutionelle Bestandshalter, Opportunity und Private Equity Funds, Pensionskassen, Privatanleger und Projektentwickler in allen Fragen rund um den Immobilien- und Kapitalmarkt.


Quelle: C&W