Hahn-Gruppe kauft Hertie-Filiale in Erkrath

Von Ruth Vierbuchen. Überall suchen die Kommunen nach Lösungen für die Hertie-Warenhäuser, die im Zuge der Insolvenz im August 2009 für immer ihre Tore geschlossen haben. 13 der insgesamt 62 Warenhaus-Immobilien, die dem britischen Investor Dawnay, Day gehörten, wurden nach Angaben des Immobilien-Vermarkters BNP Paribas Real Estate (früher Atisreal) inzwischen verkauft, darunter 2 Häuser in München sowie eins in Wesseling und eins in Mettmann. Ein weiteres, das 6 500 qm große Hertie- Haus in Erkrath bei Düsseldorf, hat nun die Bergisch-Gladbacher Hahn-Gruppe nach Angaben ihres Vorstandsvorsitzenden Bernhard Schoofs für den Hahn FCPFIS – German Retail Fund erworben.

Das 1973 erbaute Warenhaus gehörte zu den 19 Häusern, die Insolvenzverwalter Biner Bähr bereits zu Jahresbeginn aussortiert hatte, weil er sie nicht weiterführen wollte. Damals hoffte er noch darauf, dass er den Geschäftsbetrieb an Investoren verkaufen könnte um das Kernunternehmen Hertie zu retten. Die Rechnung ging nicht auf. Der ehemalige Hertie-Standort in Erkrath war bereits im März 2009 geschlossen worden.

Als Spezialistin für Fachmärkte und Fachmarktzentren mit 25-jähriger Erfahrung wird sich die Hahn-Gruppe bei der Revitalisierung jedoch erwartungsgemäß vom Warenhausgeschäft verabschieden und das Objekt zu einem Fachmarktzentrum weiterentwickeln. Dabei wird der bisherige „Ergänzungsmieter“, die Kölner Rewe, die den Lebensmittelbereich des Hertie-Warenhauses im Untergeschoss betrieben hatte, zum neuen Ankermieter. Die Kölner wollen ihre Mietfläche von 1 600 auf über 3 200 qm verdoppeln. Von Vorteil ist für Rewe, dass der ehemalige Hertie-Standort verkehrstechnisch gut erschlossen ist, in der Innenstadt liegt und vor allem über 220 Parkplätze verfügt.

Das ist für großflächige Lebensmittelanbieter von elementarer Bedeutung. Darüber hinaus will die Hahn-Gruppe den zentralen, an die Fußgängerzone von Erkrath angrenzenden Standort, mit Warenhaus-nahen Sortimenten ausstatten, um seiner angestammten Bedeutung Rechnung zu tragen. Dazu wird auch ein Drogeriemarkt gehören, einem traditionellen Warenhaus-Sortiment. Zudem will Hahn vier Anbieter aus dem Textilbereich als Mieter gewinnen. Es hätten bereits mehrere „namhafte Textilfilialisten Interesse bekundet“, teilt das Unternehmen mit, ohne jedoch konkrete Namen zu nennen. Die Revitalisierung soll Mitte 2010 abgeschlossen sein. (gi24/HIR, Nr. 57)

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