Hamburg: Neubau-Eigentumswohnungen Gesamtjahr 2016

Nachdem die Preise für Neubau-Eigentumswohnungen in Hamburg 2015 stagnierten, fiel die Preisentwicklung 2016 umso stärker aus. Die deutliche Preisdynamik vom 1. Halbjahr 2016 hielt auch im 2. Halbjahr an. Von 2015 auf 2016 stieg der durchschnittliche Quadratmeterpreis sowohl in Gesamt-Hamburg als auch in den Top-16-Wohnlagen* um rund 18 %. Ein Quadratmeter Neubau-Eigentumswohnung in Gesamt-Hamburg kostete somit durchschnittlich 5.460 €, in den Top-16-Wohnlagen 6.620 €.

Funktionierender Neubau-Markt

„Beide Durchschnittspreise haben die bisherige psychologische Schwelle von 5.000 und 6.000 Euro deutlich überschritten. Verglichen mit 2015 sind sie in Gesamt-Hamburg um mehr als 800 und in den Top-16-Wohnlagen gleich um 1.000 Euro gestiegen“, erläutert Frank Stolz, Bereichsleiter Neubau des Hamburger Immobiliendienstleisters Grossmann & Berger. „Obwohl das Preisniveau im Neubau-Segment ein neues Hoch erreicht hat, funktioniert der Markt: Die Nachfrage ist höher als je zuvor, Leerstand gibt es in diesem Segment ohnehin kaum und die um ein Fünffaches niedrigeren Zinsen gleichen einen Großteil der doppelt oder dreifach hohen Preise wieder aus. Anders als der Zentrale Immobilien Ausschuss erwarten wir in Hamburg auch für 2017 keine Preisrückgänge.“

Top-16-Wohnlagen mit größtem Angebot

In Gesamt-Hamburg starteten 2016 im Rahmen von 87 Projekten 1.489 Neubau-Eigentumswohnungen in den Verkauf. Bereits zum dritten Mal in Folge ging die Zahl der Einheiten zurück, um rund 6 % im Vergleich zu 2015. „In den letzten Jahren war das Angebot mit 2.200 Einheiten 2013 am größten“, sagt Stolz. Rund 47 % aller Neubau-Eigentumswohnungen entfielen auf die Top-16-Wohnlagen. Hier kamen 2016 706 Einheiten in 33 Projekten auf den Markt. Gegenüber 2015 sind das rund 18 % mehr Wohneinheiten. Die Wohnungen in der Elbphilharmonie sind aufgrund ihres einzigartigen Charakters und daraus resultierenden Preisniveaus nicht in die Auswertung eingeflossen, da sie als „Ausreißer“ die Statistik verfälschen würden.

Boom in Altona, Eppendorf und HafenCity

Mit rund 65 % waren Altona-Altstadt/Altona Nord mit 226, Eppendorf/Hoheluft-Ost mit 124 und die HafenCity mit 111 Neubau-Eigentumswohnungen die Angebotsschwerpunkte in den Top-16-Wohnlagen. „Angesichts der voranschreitenden Entwicklungs- und Baumaßnahmen in „Mitte Altona“ und HafenCity dürfte sich das Angebot in den nächsten Jahren ähnlich verteilen“, so Stolz weiter. Kein neues Projekt startete in Barmbek-Süd, Harvestehude und St. Georg.

Rotherbaum und Winterhude fünfstellig

Preisspitzenreiter war 2016 ebenso wie im Vorjahr Rotherbaum mit 12.410 €/m² Wfl. Auch Winterhude kam mit 10.180 €/m² Wfl. auf einen fünfstelligen Durchschnittspreis. Mit 8.650 €/m² Wfl. legte die HafenCity das dritthöchste Preisniveau vor. Am anderen Ende der Preisskala in den Top-16-Wohnlagen lagen Lokstedt mit 4.590 €/m² Wfl., Eilbek/Hohenfelde mit 4.900 €/m² Wfl. und Alsterdorf mit 4.970 €/m² Wfl. Bezogen auf Gesamt-Hamburg waren die günstigsten Angebotspreise für Neubau-Eigentumswohnungen mit 3.190 €/m² Wfl. in Neugraben-Fischbek – ebenso wie im Vorjahr –, mit 3.270 €/m² Wfl. in Eißendorf und mit 3.290 €/m² Wfl. in Horn zu finden.

Premium doppelt so teuer wie Top-16-Wohnlagen

Zum ersten Mal wertete Stolz das Premium-Segment mit Wohnungen zu Angebotspreisen von 8.000 €/m² Wfl. und darüber gesondert aus. Ein Quadratmeter Premium-Neubau-Eigentumswohnung wurde in Hamburg 2016 für durchschnittlich 11.370 € angeboten. „Für exklusive Wohnungen mit einem wirklichen Alleinstellungsmerkmal zahlten Käufer in Hamburg also nahezu doppelt so viel wie in den Top-16-Wohnlagen“, kommentiert Stolz. Verglichen mit 2015 entspricht das einem Plus von rund 9 %. Auch im Premium-Segment prognostiziert Stolz weiter steigende Preise.

Premium-Angebot auch in Wandsbek

Insgesamt 117 Neubau-Eigentumswohnungen entfielen 2016 auf das Premium-Segment. 40 % davon waren in der HafenCity angesiedelt, jeweils 13 % in Eppendorf und Uhlenhorst und je 7 % in Rotherbaum und Winterhude. Zehn Prozent des Premium-Angebots befand sich außerhalb der Top-16-Wohnlagen. Und zwar in Blankenese, Nienstedten, Groß Flottbek und Wandsbek. „Mit den Elbvororten war aufgrund ihres Elbbezugs zu rechnen. Wandsbek hingegen hat uns überrascht und zeigt, dass es bei einer Premium-Wohnung neben der Lage auch auf ihre Besonderheit ankommt“, erläutert Stolz.