Hamburger Markt für Industrie- und Lagerflächen zieht an

Flächenumsatz gegenüber Vorjahreszeitraum um 84 Prozent gestiegen / Mehr Objekte auf dem Markt.

Nach Berechnungen des Immobiliendienstleisters Colliers Grossmann & Berger wurden im ersten Halbjahr 2009 in Hamburg rund 230.000 Quadratmeter Lager- und Industriefläche vermietet. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum, in dem rund 125.000 Quadratmeter umgesetzt wurden, entspricht dies einer Zunahme von 84 Prozent. „Derzeit kommen viele neue Flächen und Objekte auf den Markt. Das sind genau die, die der Hansestadt in den vergangenen Jahren gefehlt haben“, begründet Martin Büchler, Industrieexperte bei Colliers Grossmann & Berger, die Entwicklung. Zum einen reduzieren Logistikunternehmen aktuell ihre Flächenbestände, zum anderen steigt die Objekt- und Flächenzahl auch durch Verkäufe aufgrund von Umstrukturierungen.

Die Eigennutzer Peek & Cloppenburg und Lidl hatten im zweiten Quartal Baubeginn für ihre rund 34.000 sowie 32.000 Quadratmeter großen Hallen, die mit deutlichem Abstand die größten in die Berechnung eingeflossenen Flächen darstellen. „Angesichts der derzeitigen Wirtschaftslage sind Flächenanmietungen und -expansionen dieser Größenordnung ein erfreuliches Indiz für eine positive Entwicklung. Insgesamt wurden im Segment über 10.000 Quadratmeter während des ersten Halbjahres sechs Abschlüsse verzeichnet“, sagt Büchler. Das hauptsächliche Marktgeschehen spielt sich jedoch weitestgehend im Flächensegment bis 5.000 Quadratmeter ab. „Als Mieter treten in dieser Größenordnung anders als in den vergangenen Jahren nicht nur Logistiker auf, sondern auch Spediteure, Handwerker und Produktionsunternehmen“, fasst Büchler die Nachfragergruppen zusammen. Wenig überraschend fungieren Logistikunternehmen angesichts der derzeitigen Wirtschaftslage nicht mehr als Hauptabnehmer von Hallenflächen.

Wie im Vorjahr entfallen auf das Stadtgebiet rund doppelt so viele Abschlüsse wie auf das Umland. Mit Abstand am meisten Vertragsunterzeichnungen wurden im Hamburger Osten für die Stadtteile Billbrook, Allermöhe, Bergedorf und Moorfleet registriert (16 Abschlüsse), gefolgt vom Hamburger Süden mit Wilhelmsburg, Altenwerder und Harburg (6 Abschlüsse). Im Umland liegt der Bereich Nord-West mit den Städten Pinneberg, Norderstedt und Quickborn vorn (7 Abschlüsse).

Insgesamt ist der Markt für Logistik- und Industrieflächen positiver gestimmt als zurzeit angenommen wird. „Den meisten Hamburger Unternehmen geht es entgegen den Erwartungen recht gut. Sie warten momentan einfach nur auf eine bessere Stimmung, um ihre Umzugspläne in die Tat umzusetzen“, resümiert Büchler die Tendenzen in der Hansestadt. Sollte die Wirtschaftslage sich im zweiten Halbjahr weiter verbessern, dürfte sich die abwartende Haltung angesichts der neuen Flächen und Objekte auf dem Markt in einem entsprechenden Flächenumsatz niederschlagen. „Nach der unerwartet positiven Entwicklung des ersten Halbjahrs rechnen wir derzeit damit, dass der Flächenumsatz ungefähr das Niveau des Vorjahres in Höhe von rund 330.000 Quadratmetern erreichen wird“, wagt Büchler einen Ausblick. (gi24/Colliers Grossmann & Berger)

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