Hypo Real Estate beendet erfolgreich Auslagerung in Bad Bank

Die milliardenschwere Auslagerung giftiger Risikopapiere der Krisenbank Hypo Real Estate (HRE) in eine "Bad Bank" ist abgeschlossen. Wie die HRE und der Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) mitteilten, sollen die Papiere erfolgreich in die eigens gegründete FMS Wertmanagement übertragen worden sein.

Die "Bad Bank" der angeschlagenen und mittlerweile verstaatlichten Hypo Real Estate (HRE) ist offenbar erfolgreich gestartet. Das teilte der Bankenrettungsfonds Soffin am Sonntag mit. Insgesamt wurden Vermögenswerte im Nominalwert von rund 173 Milliarden Euro übertragen. Zusätzlich wurden Derivate übertragen, die ganz überwiegend der Absicherung der Vermögenswerte gegen Zinsrisiken dienen. Die Übertragung der Wertpapiere galt als besonders kompliziert und hatte schon am Freitag begonnen. Die Abspaltung sei "ein bedeutender Meilenstein der Restrukturierung der HRE".

Die für das operative Geschäft zuständige Deutsche Pfandbriefbank könne sich nun auf ihr Kerngeschäft der Immobilien- und Staatsfinanzierung in Deutschland und anderen europäischen Ländern konzentrieren, hieß es weiter. Die für den Zweck der Auslagerung gegründete FMS Wertmanagement soll die übertragenen Vermögenswerte nach wirtschaftlichen Grundsätzen abwickeln, dabei die Verluste minimieren. Der Abwicklungsplan wurde auf eine Laufzeit von zehn Jahren entwickelt. So gebe es keine zeitlichen Verkaufszwänge.

Zudem könnten auf dieser Weise die Interessen der betroffenen Kunden in angemessenem Umfang berücksichtigt werden. Nur bei einem Teil der ausgelagerten nicht strategienotwendigen Vermögenswerte handele es sich um wertgestörte Positionen, teile SoFFin weiter mit. Die aus dem Gesamtvolumen aus heutiger Sicht zu erwartenden Verluste werden durch Eigenkapital in Höhe von bis zu 3,87 Milliarden Euro abgedeckt. Außerdem kann die FMS Wertmanagement bei der Abwicklung auf die bereits vor der Übertragung gebildete Risikovorsorge zurückgreifen.

Von dem zuletzt zugesagten erweiterten Garantierahmen von 40 Milliarden Euro hat die HRE 3,5 Milliarden Euro zur Sicherung ihrer Liquidität sowie weitere 20 Milliarden Euro vorsorglich zur Absicherung gegen technische Risken aus dem Transaktionsprozess in Anspruch genommen und bei der Deutschen Bundesbank hinterlegt. Die durch den SoFFin garantierten, von der HRE zur Liquiditätsbeschaffung emittierten Wertpapiere im aktuellen Volumen von rd. 124 Milliarden Euro wurden vollständig auf die FMS Wertmanagement übertragen. Sie werden bis Mitte nächsten Jahres abgebaut und durch Emissionen der FMS Wertmanagement ohne SoFFin- Garantien ersetzt.

Die "Bad Bank" ist für Risikopapiere im Volumen von bis zu 210 Milliarden Euro ausgelegt und die Übertragung der Papiere gilt als die vermutlich größte Finanztransaktion in der deutschen Geschichte.