Immobilienkauf: Hohe Nachfrage, kritische Käufer

Zurzeit herrscht auf dem deutschen Wohnimmobilienmarkt in vielen Städten und Regionen ein Nachfrageüberhang. Zahlreiche Objekte wurden in den vergangenen Monaten deshalb schneller und teurer verkauft. Doch trotz der hohen Nachfrage bleiben die meisten Interessenten bei der Objektauswahl kritisch. „Verkäufer sollten darauf vorbereitet sein, dass nicht jede Immobilie sofort und zu jedem Preis verkauft wird“, sagt Robert Anzenberger, Vorstand der PlanetHome AG.

Wer in Zeiten der Eurokrise seine Immobilie veräußern will, befindet sich in einer komfortablen Situation: Die Nachfrage nach Betongold ist ungebrochen hoch, die Zinsen nach wie vor günstig. Doch trotz der hohen Nachfrage bleiben Immobilienkäufer bei der Objektauswahl kritisch. „In der letzten Zeit ist bei vielen Eigentümern der Eindruck entstanden, dass Interessenten alles zu jedem Preis erwerben. Hauptsache, sie haben eine Immobilie erstanden. Das ist aber keineswegs so“, erläutert Anzenberger. „Die meisten Interessenten sind gut informiert und schauen ganz genau hin, bevor sie kaufen.“ In Einzelfällen sei mit den Preisen die Erwartung an die Objekte gestiegen.

Vor allem Privatverkäufer jedoch seien auf skeptische Interessenten zu wenig vorbereitet. „Viele denken, der Verkauf erledigt sich bei so einer starken Nachfragesituation quasi wie von selbst“, sagt der Experte. „Wenn dann kritische Fragen zur Immobilie kommen oder Preisverhandlungen anstehen, fühlen sich Verkäufer oft verunsichert und begehen Fehler, die den Verkaufsprozess gefährden können.“

Gerade in Zeiten des Nachfrageüberhangs sei es jedoch wichtig, einen Verkauf professionell zu planen. Dazu gehört laut PlanetHome, die Schwachstellen der Immobilie zu kennen und auf kritische Fragen angemessen zu reagieren. Vor allem müsse man den individuellen Wert des Objektes ermitteln und für Kaufinteressenten nachvollziehbar machen. „Letztlich kommen Verkäufer durch die aktuelle Situation auf dem Wohnimmobilienmarkt nicht umhin, noch viel mehr Zeit in den ganzen Transaktionsprozess zu investieren.“