Immobilienkonjunktur im Juli stabil

Die Experten des 55. Deutsche Hypo Immobilienkonjunktur-Index schätzen die aktuelle Lage real erneut etwas schlechter ein als noch im Vormonat. Ein Grund für die zurückhaltende Stimmung könnte die abnehmende Nachfrage aus der Euro-Zone nach deutschen Exportgütern und die damit einhergehende Konjunkturflaute sein. Fehlende Aufträge veranlassen Unternehmer aus Sicherheitsdenken dazu, weniger Neueinstellungen vorzunehmen. Dies führt wiederum zu weniger potenziellem Flächenbedarf. Grundsätzlich zweifeln die Immobilienexperten jedoch nicht daran, dass die deutsche Wirtschaft die Auswirkungen der Krise größtenteils kompensieren kann. Der Rückgang des Immobilienklimas im Juli 2012 fällt daher moderat aus.

Leichter Rückgang beim Immobilienklima
Der Start in die zweite Jahreshälfte bringt keinen neuen Schwung in die Entwicklung des Immobilienklimas. Wie schon in den vergangenen Monaten folgt diese kontinuierlich einem leichten, aber stetigen Abwärtstrend. Im Juli steht das Immobilienklima bei 117,1 Zählerpunkten. Dies entspricht im Vergleich zum Vormonat einem Rückgang von -1,7 Prozent. Dieser resultiert überwiegend aus dem Sinken des Investmentklimas (-3,0 %). Das Ertragsklima sinkt mit einem Verlust von -0,5 Prozent hingegen nur geringfügig.

Büro- und Wohnklima stabil

Der Seitwärtstrend im Wohnsegment setzt sich weiter fort. Im Juli konnte das Wohnklima zum zweiten Mal in Folge leichte Gewinne verzeichnen. Durch den Zuwachs von 0,9 Prozent liegt der Wert aktuell bei 167,0 Zählerpunkten und somit auf dem Niveau vom April. An Stabilität gewonnen hat das Büroklima. Nach einer sechs Monate anhaltenden Abwärtsentwicklung konnte dieses im Juli durch einen minimalen Zuwachs von 0,1 Prozent vorerst gestoppt werden und liegt somit aktuell bei 101,3 Zählerpunkten. Das Handelklima muss als einziges Segment im Juli weitere Verluste verzeichnen. Mit einem deutlichen Rückgang von -6,8 Prozent liegt dieses aktuell bei 110,2 Zählerpunkten. Solch einen geringen Wert hatte das Handelklima zuletzt im Juli 2010 (109,7 Zählerpunkte). Das Teilsegment Industrieklima, welches in der Vergangenheit eher weniger im Fokus stand, tritt im Juli deutlich in Erscheinung. Mit einem Rückgang von – 10,0 Prozent musste es die größten Verluste verzeichnen. Diese Entwicklung lässt darauf schließen, dass diese Assetklasse aktuell skeptischer betrachtet wird als die übrigen Segmente, da für diesen Bereich ein Rückgang des Exportvolumens als erstes Auswirkungen hat.

Stabile Immobilienkonjunktur
Nachdem sie in den vergangenen zwei Monaten Verluste ausgewiesen hat, präsentiert sich die Immobilienkonjunktur im Juli stabil. Mit einem marginalen Zuwachs von 0,3 Prozent liegt sie aktuell bei 202,9 Zählerpunkten. Es bleibt abzuwarten, ob dieser stabile Zustand nur eine kurze Verschnaufpause darstellt oder ob sich längerfristig ein Seitwärtstrend abzeichnen wird.