Immobilienumsätze gaben in Bayern im Jahr 2008 um 11,4 % nach; Rückgänge liegen hierbei deutlich unter Bundesdurchschnitt. Wie vom IVD-Marktforschungsinstitut vorhergesagt gingen die Immobilienumsätze nach atypischen Rekordjahren 2006/2007 deutlich zurück.
Nach einer Hochrechnung des Marktforschungsinstitutes des Immobilienverband Deutschland IVD Süd e.V. auf Basis des Grunderwerbsteueraufkommens der Finanzbehörden lagen die Immobilienumsätze, so Prof. Stephan Kippes vom IVD-Marktforschungsinstitut,
„in Bayern im Jahr 2008 mit 29,01 Mrd. € um beachtliche 3,73 Mrd. € unter dem Wert von 2007."
Hieraus ergibt sich, wie vom IVD-Institut prognostiziert worden war, ein deutlicher Rückgang und zwar um 11,4 %; dieser Rückgang liegt hierbei aber deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. Die zentrale Ursache hierfür liegt darin, dass es auf den Investment-Märkten nach einer völlig atypischen Sondersituation in 2006 und 2007 im Jahr 2008 sukzessive zu einer Normalisierung des Marktgeschehens kam.
Im Jahr 2007 waren die Immobilienumsätze noch um 11,6 % gestiegen, im Jahr 2006 sogar um 22 %. Trotz der Rückgänge im Gefolge der Finanzmarktkrise wurde 2008 bei den Immobilienumsätzen der vierthöchste Wert der letzten 10 Jahre erreicht, was an den hohen Zuwächsen aus den Jahren 2006/2007 lag. Eine wesentliche Ursache für diese Zuwächse 2006/2007 lag im Investmentbereich. Hier führten Investment-Großdeals, etwa der Verkauf von Bürotürmen und Bürokomplexen sowie Paketverkäufe im Wohnungsbereich zu deutlichen Steigerungen.
Das Umsatzgeschehen wurde 2008, so Prof. Kippes
„speziell durch ein noch relativ gutes erstes Halbjahr beflügelt, während das zweite Halbjahr schlechter tendierte. Da die Berechnung auf der vereinnahmten Grunderwerbsteuer basiert und diese erst mit ein bis zwei Monaten Zeitversetzung vereinnahmt wird, sind in dieser Betrachtung die Monate November und Dezember größtenteils noch ausgeblendet. Bei Berücksichtigung dieses Effekts ergäbe sich für 2008 ein noch stärkerer Rückgang."
Bei einer Analyse der aktuellen Marktsituation ist festzustellen, dass sich der Markt in Bayern und speziell in München in Relation zu vielen anderen Märkten im nationalen und internationalen Bereich relativ gut behaupten konnte. Hier kommt die Tatsache zum Tragen, dass Süddeutschland insgesamt wirtschaftlich gut aufgestellt ist, es sich zumeist nicht um Mono-Standorte handelt, deren wirtschaftliche Situation von einem Arbeitgeber oder Branche abhängt und der Mittelstand hier sehr stark ausgeprägt ist.
Für die Zukunft rechnet das IVD-Institut, so Prof. Kippes, damit, dass sich die Immobilienumsätze eher mit den Werten der Jahre 2005 und davor als den atypischen Höchstwerten der Jahre 2006 und 2007 messen lassen müssen.
Quelle: IVD Institut – Gesellschaft für Immobilienmarktforschung und Berufsbildung
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