Investitionen in europäische Gewerbeimmobilien lagen im 1. Halbjahr 2013 bei ca. 58 Mrd. Euro, ein Plus von 12% gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Eine erhebliche Verbesserung gab es dabei in den südeuropäischen Märkten (Italien, Spanien, Portugal, Griechenland), in denen die Aktivitäten im Vergleich zum 1. Halbjahr 2012 insgesamt um ein Drittel (von 2,1 auf 2,8 Mrd. Euro) zugelegt haben. Treibende Kraft war die Verdoppelung der Investitionen aus dem Ausland, dabei insbesondere der Erwerb eines Büroimmobilienportfolios in Barcelona durch AXA für rund 150 Mio. Euro von Generalitat de Catalunya, die erste ausländische Akquisition seit der spanischen Staatsschuldenkrise. Darüber hinaus wurden Akquisitionen von Allianz und AXA in Italien sowie Hotelinvestments durch Anleger aus Katar in Italien und Spanien registriert. Zum ersten Mal seit der spanischen Staatschuldenkrise hat die Spitzenrendite in Madrid eine Veränderung erfahren (Rückgang um 30 bps).
Auch in Irland ist die Erholung offensichtlich. Das Investitionsvolumen im 1. Halbjahr 2013 liegt bei 533 Mio. Euro und damit nicht mehr weit vom Ergebnis des gesamten Vorjahres (673 Mio. Euro). Der Erfolg von Green Property, dem ersten irischen REIT, der mit bereits 310 Mio. Euro eingeworbenem Kapital deutlich seine ursprünglich Zielsetzung von 200 Mio. Euro übertroffen hat und die Zahl der verfügbaren Aktien erhöhen konnte, unterstreicht das wiederkehrende Vertrauen in Investments auf der „grünen Insel“.
Richard Bloxam, Head of European Capital Markets, Jones Lang LaSalle: „Die größten Investment-Märkte in Großbritannien, Frankreich und Deutschland bleiben von globalen Immobilien-Anlegern fokussiert. Erstmals schlägt sich zunehmend stärkeres Interesse in Südeuropa auch in konkreten investiven Engagements nieder. Sollten sich Käufer und Verkäufer in ihren Preisvorstellungen weiter annähern, dürften auch die Aktivitäten weiter zunehmen.“
Einzelhandel und Portfolios gefragt
Das erste Halbjahr 2013 markierte im Vergleich zum Vorjahr auch eine Zunahme bei den Einzelhandels-Volumina, auch zurückzuführen auf die gestiegene Verfügbarkeit von Investitionsobjekten. Das Joint Venture von SES Spar European Shopping Centres und Allianz Real Estate für ein Portfolio von sieben Shopping Centern in Österreich, Slowenien und Italien unterstreicht das zurückkehrende Vertrauen und das zunehmende Interesse an Länder- und grenzüberschreitenden Portfolien – auch großvolumigerer Art, genauso wie der Verkauf des „BelAir“ in Brüssel an ein Joint Venture von Hannover Leasing und einer asiatischen Institution für über 300 Mio. Euro oder etwa die südkoreanische Akquisition des „Gallileo“-Bürohochhauses in Frankfurt für 262 Mio. Euro und der Kauf des „Silesia City Center“ im polnischen Kattowitz durch ein internationales Investoren-Konsortium unter Federführung der Allianz für 412 Mio. Euro.
Robert Stassen, Head of European Capital Market Research, Jones Lang LaSalle: „Ende Juni nimmt Europa Kurs auf ein Gesamtjahresvolumen von ca. 125 Mrd.-Euro. Damit wäre das Vorjahresniveau erreicht. Ein insgesamt positiveres Klima, gepaart mit einer besseren Verfügbarkeit von Krediten, lässt Anleger zunehmend auch Investments außerhalb von Spitzen-Lagen ins Visier zu nehmen. Dies dürfte sich im zweiten Halbjahr in weiter starken Investitionsvolumina niederschlagen – möglicherweise würde dadurch unsere aktuelle Prognose übertroffen werden.“