Von Januar bis März 2009 wurden bundesweit gut 1,7 Milliarden Euro in Gewerbeimmobilien angelegt – rund 80 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Auch im Vergleich zum vierten Quartal 2008 sank der Investmentumsatz noch einmal deutlich um über 50 Prozent. Das ergibt die Analyse von Atisreal.
„Die Situation der fast zum Stillstand gekommenen Investmentmärkte, die bereits im vierten Quartal 2008 zu beobachten war, hat sich Anfang dieses Jahres fortgesetzt und weiter verschärft“, erläutert Peter Rösler, Vorsitzender der Geschäftsführung von Atisreal Deutschland. „Größere Aktivitäten zeigten sich bislang vor allem im kleinteiligen Bereich, in dem vielfach über Sparkassen oder Regionalbanken finanziert werden kann. Gleichzeitig beobachten wir aber steigende Akquisitionsbemühungen von eigenkapitalstarken Investoren, wie beispielsweise den offenen Fonds, auch wenn sich dies im ersten Quartal 2009 noch nicht in den Zahlen widerspiegelt“.
Von den insgesamt 1,72 Milliarden Euro, die bislang in gewerbliche Immobilien investiert wurden, entfallen 1,59 Milliarden Euro (92 %) auf Einzeldeals und lediglich 131 Millionen Euro auf Portfolioverkäufe (8 %). Einzelhandelsobjekte liegen mit einem Anteil von 36 % an der Spitze, gefolgt von Büroimmobilien (rund 33 %). Alle anderen Objektklassen spielten im ersten Quartal 2009 lediglich eine untergeordnete Rolle.
An den sechs wichtigsten deutschen Investmentstandorten (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln und München) wurden rund 693 Millionen Euro investiert – ein Rückgang um fast 78 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Mitverantwortlich ist hierfür auch, dass kaum Portfolioverkäufe registriert wurden, von denen die großen Standorte in den vergangenen Jahren anteilig stark profitiert hatten. Auf dem ersten Platz der Investitionsstandorte liegt bislang München mit 226 Millionen Euro (minus 60 %) vor Berlin mit 151 Millionen Euro (minus 87 %). Auf den weiteren Plätzen folgen Hamburg mit 125 Millionen Euro (minus 67 %) und Frankfurt mit 113 Millionen Euro (minus 73 %).
Die Renditen haben weiter angezogen und folgten damit dem Entwicklungstrend anderer europäischer Märkte. Vor dem Hintergrund der in Deutschland traditionell geringeren Volatilität fiel der Zuwachs mit 10 bis 20 Basispunkten allerdings sehr moderat aus. Im weiteren Jahresverlauf geht Atisreal zwar von steigenden Investmentumsätzen aus, das Vorjahresergebnis dürfte aber nicht erreicht werden. „Obwohl viel Kapital für Investitionen bereitsteht, werden die weiterhin extrem schwierige Finanzierungssituation und der noch nicht vollständig abgeschlossene Preisfindungsprozess zwischen den Akteuren die Märkte zumindest im ersten Halbjahr 2009 weiter bestimmen“, fasst Rösler zusammen.
gi24/Atisreal
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