Von Januar bis September 2008 wurden bundesweit 17,5 Milliarden Euro in Gewerbeimmobilien angelegt – rund 61 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Mit rund 4,4 Milliarden Euro lag das Transaktionsvolumen des dritten Quartals aber nur leicht unter dem Umsatz des zweiten Quartals (knapp 4,7 Mrd. €). Dies ergibt die Analyse von Atisreal.
„Die Finanzmarktkrise hat die Investmentmärkte weiter fest im Griff. Allerdings sind deutliche Unterschiede zwischen Prime-Produkten und den übrigen Objekten zu erkennen. Core-Immobilien in Top-Lagen sind immer noch sehr begehrt und finden ihre Käufer. Hier stellen die offenen Immobilienfonds, die sich eindrucksvoll zurückmelden, mittlerweile wieder die wichtigste Investorengruppe“,
erläutert Piotr Bienkowski, Geschäftsführer von Atisreal Deutschland.
Die Spitzenrenditen sind im letzten Quartal an den wichtigsten Standorten zwischen 20 und 35 Basispunkte angestiegen.
Von den insgesamt 17,5 Milliarden Euro, die bislang in gewerbliche Immobilien investiert wurden, entfallen 6,5 Milliarden Euro (37 %) auf Portfolioverkäufe und 11 Milliarden Euro (63 %) auf Einzeldeals. Der Rückgang der Portfolioinvestments fällt mit knapp 76 Prozent im Vergleich zum dritten Quartal 2007 überproportional hoch aus. Mit einem Anteil von jeweils rund 35 Prozent verbuchen Büro- und Einzelhandelsimmobilien etwa gleich viel des Gesamtumsatzes. Auf Logistikobjekte entfallen knapp 9 Prozent des Transaktionsvolumens.
An den sechs wichtigsten deutschen Investmentstandorten (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln und München) wurden mit 7,95 Milliarden Euro etwa 65 Prozent weniger investiert als im vergangenen Jahr. Das Volumen anteilig eingerechneter Portfolioverkäufe, das im Vorjahreszeitraum noch fast 11 Milliarden Euro betrug, reduzierte sich auf nur noch knapp 1,6 Milliarden Euro. Auf dem ersten Platz der Investitionsstandorte liegt bislang Berlin mit gut 1,8 Milliarden Euro (minus 54 %), knapp vor Frankfurt mit 1,75 Milliarden Euro (minus 71 %). Auf den weiteren Plätzen folgen Hamburg mit 1,5 Milliarden Euro (minus 69 %), München mit 1,3 Milliarden Euro (minus 76 %), Düsseldorf mit 822 Millionen Euro (minus 44 %) und Köln mit 821 Millionen Euro (minus 38 %).
Für das vierte Quartal geht Atisreal von etwas höheren Umsätzen aus als in den beiden Vorquartalen.
„Auch wenn der Rückgang der Transaktionsvolumina gegenüber dem Rekordjahr 2007 gewaltig ist, ist 2008 bislang trotz der dramatischen Rahmenbedingungen auf den Finanzmärkten im langfristigen Vergleich immer noch ein gutes Jahr“,
fasst Bienkowski zusammen.
„Für das Gesamtjahr erwarten wir ein bundesweites Investitionsvolumen von rund 25 Milliarden Euro.“
Quelle: Atisreal