Jones Lang LaSalle – Europäische Lagerflächenuhr 1. Quartal 2008. Mietpreiswachstum lässt deutlich nach – Weiterer Rückgang in 2008 erwartet

Die Erwartungen für das Wirtschaftswachstum gehen nicht zuletzt infolge der Finanzmarktkrise und der Unsicherheit auf den Märkten weiter zurück. Dies gilt sowohl für das globale BIP-Wachstum, für das die Prognose mittlerweile bei 2,8 % liegt (nach 3,9 % in 2006 und 3,6 % in 2007), größtenteils auf ein schwächeres Wachstum in den einkommensstarken Ländern zurückzuführen.

Auch für die Eurozone und die EU wurden die Zahlen weiter nach unten korrigiert. Die Consensus-Prognosen für das Wirtschaftswachstum 2008 vom Januar dieses Jahres (2,1 %) lagen Ende März bei 1,5 % bzw. 1,9 %.

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen wird sich auch das Welthandelswachstum 2008 insgesamt abschwächen. Allerdings: das anhaltend starke Wachstum in den Schwellenländern insbesondere des asiatischen Raums mit seiner höheren Importquote in den europäischen Logistikmarkt sowie dem zunehmend weltweiten Bezug von Rohstoffen und Produkten dürfte für eine weiter gute Performance auch des europäischen Logistikmarktes sorgen. Der Transportsektor und Logistikdienstleister (so genannte Third-Party-Logistics-Provider wie DHL, Deutsche Bahn oder Kühne & Nagel) sind treibende Kraft der Aktivitäten auf dem Lagerflächenmarkt.

Die Nachfrage nach Lagerflächen blieb im ersten Quartal 2008 europaweit insgesamt auf anhaltend hohem Niveau bei allerdings sich weiter verlangsamendem Wachstum der Spitzenmieten. Der europäische Mietpreisindex von Jones Lang LaSalle für erstklassige Lagerflächen, basierend auf der gewichteten Mietpreisentwicklung von 25 Index-Märkten*, stieg innerhalb des 1. Quartals 2008 nur noch um 0,5 % (nach 0,8 % im vierten Quartal 2007). Eine Abschwächung des Mietpreiswachstums im europäischen Logistiksektor ist damit unverkennbar, auch wenn im Jahresvergleich (März 2008/März 2007) europaweit insgesamt noch ein Plus von 2,6 % ausgewiesen werden kann.

Von den insgesamt 30 untersuchten Städten (neben den 25 Indexstädten weitere fünf Märkte**) konnten lediglich sieben in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres ein Mietpreiswachstum verzeichnen, angeführt von Budapest (+ 8,3 %), Moskau (+ 7,1 %) und Warschau (+ 4,5 %). Diese drei Märkte, nach wie vor dynamisiert durch die stark expandierenden und aufholenden mittel- und osteuropäischen Volkswirtschaften, wurden im Jahresvergleich nur von Oslo (+ 10 %) übertroffen. Weitere sechs Märkte lagen im Zwölfmonatszeitraum noch über der 5 %-Marke, vor allem dort, wo das Angebot an erstklassigen Lagerflächen begrenzt war wie etwa in Madrid, Brüssel, Antwerpen, Stockholm, Manchester und Rotterdam.

Mittlerweile hat sich das Bild verändert. Neben den drei genannten mittel- und osteuropäischen Städten gab es zwischen Januar und Ende März 2008 keine Stadt, die ein Wachstum von mehr als 3 % aufweisen konnte. Bis auf Amsterdam (+ 2,7 %), London (+ 1,8 %), Barcelona (+ 1,1 %) und Rotterdam (+ 0,8 %), angekurbelt durch die dort vorhandenen wichtigen Knotenpunkte mit Logistikinfrastruktur (See- und Flughäfen) bei nur begrenztem Angebot zeigten alle übrigen Märkte ein stabiles Mietpreisniveau. Ende März 2008 befinden sich elf Länder (mit 16 Indexstädten + zusätzlich Helsinki) auf der europäischen Immobilienuhr im Quadranten “Verlangsamtes Mietpreiswachstum”, darunter auch fünf deutsche Immobilienhochburgen. Drei Länder (Tschechien, Italien und Frankreich) haben die 12 Uhr-Position bereits erreicht. Lediglich noch vier Märkte bewegen sich im Bereich “Beschleunigtes Mietpreiswachstum“ (UK, Polen, Belgien und Irland).

Im Gesamtjahr 2008 könnte die Wachstumsrate auf dem europäischen Lagerflächenmarkt weniger als 1 % betragen. Auch die mittel- und osteuropäischen Märkte werden auf das Jahr gerechnet deutlich unter der 3 %-Marke liegen. Ein leichtes Mietpreiswachstum wird hauptsächlich in Hubs wie London Heathrow, Rotterdam und Hamburg zu sehen sein. Die Mieten divergieren dort allerdings stark; derzeit liegen sie zwischen 179 Euro/m²/Jahr in Heathrow, 63 Euro/m²/Jahr in Rotterdam und 66 Euro/m²/Jahr in Hamburg. An diesen Standorten stößt eine hohe Nachfrage auf ein begrenztes Angebot. In regionalen Logistik-Standorten, also außerhalb der Großstädte, sorgt ausreichend Grundstücksfläche für ein hohes Angebotspotential, das wenig oder keinen Spielraum für die Mietpreise nach oben lässt. Mit 43 – 50 Euro/m²/Jahr relativ ausgeglichen liegt hier im ersten Quartal das Mietpreisniveau.

(* Der Index umfasst die Städte Antwerpen, Amsterdam, Barcelona, Berlin, Birmingham, Brüssel, Budapest, Dublin, Düsseldorf, Frankfurt, Glasgow, Hamburg, Leeds, London, Lyon, Madrid, Manchester, Mailand, Moskau, München, Paris, Prag, Rotterdam, Stockholm und Warschau. ** Edinburgh, Oslo, Helsinki, Den Haag und Utrecht)

 

Jones Lang LaSalle (NYSE: JLL), als einziges Immobilien Investment- und Beratungsunternehmen in drei aufeinander folgenden Jahren in die Liste der „400 Best Big Companies“ des Forbes Magazine aufgenommen, ist weltweit mit rund 170 Büros vertreten und in mehr als 700 Städten in über 60 Ländern tätig. Mit einem Jahresumsatz in 2007 von $ 2,7 Milliarden bietet das Unternehmen Eigentümern und Nutzern von gewerblichen Immobilien sowie Investoren ein umfassendes integriertes Immobilien- und Investment-Management-Know-how auf lokaler, regionaler und internationaler Ebene. Im Bereich Property und Corporate Facility Management Services ist Jones Lang LaSalle mit einem Portfolio von weltweit ca. 111 Millionen Quadratmetern führend in der Branche. LaSalle Investment Management (LIM), der Investment-Management-Zweig des Unternehmens, ist eine der größten und höchstdiversifizierten Immobilien Investment-Firmen weltweit mit einem verwalteten Vermögen von ca. $ 49,7 Milliarden.

Quelle: Pressemitteilung von Jones Lang LaSalle vom 05.05.2008