Der Anstieg der Renditen in Europa geht in den meisten Märkten weiter. Die gewichtete durchschnittliche Spitzenrendite für Büroimmobilien ist im 3. Quartal 2008 ist um 20 Basispunkte auf 5,25% gestiegen. Dies entspricht einer Veränderung von 95 Basispunkten seit Erreichen des Tiefststands der Renditen im 2. Quartal 2007. Von den 30 Märkten, die Jones Lang LaSalle in seiner neuesten Büro-Renditeuhr beobachtet hat, sind die Renditen in 22 Märkten gestiegen, in den übrigen acht Märkten blieben die Renditen während des Quartals stabil. Renditen außerhalb der Spitzenlagen haben noch deutlich stärker zugelegt.
„Die Preiserwartungen von Käufern und Verkäufern passen nach wie vor nicht zusammen“,
so Nigel Roberts, bei Jones Lang LaSalle Leiter EMEA Research. Und weiter:
„Diejenigen Verkäufer, die nicht verkaufen müssen, nehmen ihre Immobilien einfach vom Markt und warten, bis der Sturm sich gelegt hat. Die anderen, die zwar einen Kauf in Erwägung ziehen, sind sich aber hinsichtlich der Immobilienwerte im Unklaren und erhalten von den Kreditmärkten praktisch keinerlei Unterstützung. Das hat einen deutlichen Rückgang der Transaktionsanzahl zur Folge.”
Der stärkste Renditeanstieg wurde im 3. Quartal 2008 in Dublin mit 75 Basispunkten verzeichnet (auf eine Spitzenrendite von mittlerweile 5,50%); das Londoner West End (5,00%) und die City (6,25%) erlebten eine Steigerung um 50 Basispunkte. Bei den übrigen 17 Märkten mit Renditebewegungen lag der Zuwachs zwischen 10 (Brüssel auf 5,85 %) sowie Mailand (auf 4,85 %) und 35 Basispunkten, angeführt von Stockholm (+ 35 bps auf 5,00%) und Bukarest (+ 30 bps auf 6,00%). Stabil zeigte sich die Spitzenrendite u.a. in Frankfurt, Hamburg und Paris sowie den mittel- und osteuropäischen Märkte Moskau (8,00%), Prag (5,75%) und Warschau (5,75%).
„Die Renditen werden weiter steigen müssen, damit die Investoren zurück auf den Markt kommen und die Aktivität in allen europäischen Märkten wieder steigt“,
so Tony Horrell, bei Jones Lang LaSalle Leiter European Capital Markets.
„Wir rechnen bis in 2009 hinein mit weiteren Preisberichtigungen und einer genauen Überprüfung der relativen Markt-Preise. Es gibt einige Darlehen, die gegen Ende des Jahres refinanziert werden müssen, was voraussichtlich zu einigen Zwangsverkäufen führen wird. Es wird sicherlich Investoren geben, die verkaufen wollen, um ihr Eigenkapital zu erhöhen und sich vor einem weiteren Preisverfall zu schützen. Im Ergebnis sollte es dann auch klarere Anhaltspunkte geben, wo die Preise auf dem europäischen Markt stehen.”
Quelle: JLL