Kemper’s Jones Lang LaSalle prognostiziert stabile Ladenmieten

Die Mieten für Einzelhandelsflächen in Deutschlands Einkaufsmeilen werden sich im ersten Halbjahr 2009 stabil zeigen. Zu diesem Schluss kommt eine Erhebung des auf Handelsimmobilien spezialisierten Beraters Kemper’s Jones Lang LaSalle. Auf Basis einer Analyse der 185 wichtigsten Einkaufsstädte prognostiziert das Unternehmen im Durchschnitt einen minimalen Anstieg um 0,1 Prozent (2008 vs. 2007: + 5,1%) gegenüber dem Vorjahr.

In den sieben größten Metropolen liegen die Mieten durchschnittlich 1,4 Prozent über dem Vorjahr. 10 Prozent (2008: 56%) der untersuchten Standorte weisen steigende, 71 Prozent (2008: 43%) gleichbleibende und 19 Prozent (2008: 1%) fallende Mieten auf.

1. Halbjahr 2009: Mieten in 70 Prozent der Standorte auf Vorjahresniveau – Bundesweite Durchschnittsmiete nahezu unverändert bei rund 60 Euro/m²

Im bundesweiten Durchschnitt liegt die monatliche Spitzenmiete nahezu unverändert bei rund 60 Euro/m². Die Steigerungen der letzten beiden Jahre, als die Mieten in den 185 Städten zunächst um durchschnittlich 1,5 Euro/m² und im vergangenen Jahr um weitere knapp 3 Euro/m² zulegten, sind damit vorerst vorbei. Im 5-Jahres-Vergleich liegt die Prognose aber immer noch fast acht Prozent über dem entsprechenden Wert des Jahres 2005. In 25 Städten (2008: 24) ermittelt Kemper’s Spitzenmieten über 100 Euro/m². Weitere 45 Standorte liegen zwischen 50 und 100 Euro/m².

Leichter Mietpreisanstieg in den Metropolen – München bleibt Spitzenreiter

In den Top 10 sieht Kemper’s Jones Lang LaSalle ein durchschnittliches Mietsteigerungspotenzial von rund 1,4 Prozent. Der Zuwachs im Zeitraum 2008/07 hatte in dieser Gruppe bei über 11 Prozent gelegen. Gleichbleibende Mieten sind in Berlin, Dortmund, Hannover, Köln, Münster und Stuttgart zu erwarten. Leichte Zuwächse lassen Düsseldorf, Hamburg und München erwarten.

München bleibt mit bis zu 310 Euro/m² weiter der unangefochtene Spitzenreiter. Frankfurt hält seinen Vorsprung gegenüber den weiteren Metropolen und platziert sich mit bis zu 270 Euro/m² auf Rang 2. Düsseldorf, Hamburg und Stuttgart folgen gleichauf mit bis zu 230 Euro/m² auf den Rängen drei bis fünf. Berlin, Köln und Dortmund bilden eine weitere Dreiergruppe mit 210-220 Euro/m². Hannover folgt mit 180 Euro/m². Münster beweist mit Spitzenmieten um 150 Euro/m² einmal mehr seine Ausnahmestellung als bei weitem kleinste Stadt unter den Top 10.

Punktuelle Mietpreissteigerungen in den großen Städten – Im Durchschnitt nahezu unveränderte Mieten in den Mittel- und Kleinstädten

Um den Einfluss der Einwohnerzahl zu ermitteln, differenziert Kemper’s Jones Lang LaSalle zusätzlich nach der Stadtgröße. In die Kategorie 250-500.000 Einwohner fallen 15 Städte. Im Durchschnitt ist hier wie bei den Metropolen ein leichtes Plus von 1,4 Prozent zu erwarten. Es resultiert aus einem erwarteten Mietpreisanstieg um 5 bis maximal 10 Euro/m² in Aachen, Bonn und Nürnberg. Alle anderen Städte der Kategorie liegen auf Vorjahresniveau. Auch bei den Mittel- und Kleinstädten zeigt sich im Durchschnitt ein quasi stabiles Bild. Für die 55 Standorte umfassende Kategorie 100-250.000 Einwohner prognostiziert Kemper’s Jones Lang LaSalle im Durchschnitt einen minimalen Mietpreisrückgang um 0,4 Prozent, in den 100 untersuchten Klein-städten mit unter 100.000 Einwohnern liegt dieser bei durchschnittlich 0,6 Prozent.

Ostdeutsche Topstandorte durchweg auf Vorjahresniveau

In Ostdeutschland zeigt die Prognose in den Metropolen Leipzig (115 Euro/m²) und Dresden (100 Euro/m²) ein stabiles Bild. Potsdam und Rostock folgen mit jeweils 90 Euro/m². Erfurt komplettiert die Top 5 mit Mieten bis zu 85 Euro/m². Mietsteigerungen weist nur Potsdam auf, wo Kemper’s Jones Lang LaSalle in der Spitze 5 Euro/m² mehr erwartet als im Vorjahr. Insgesamt zeigen die 25 untersuchten ostdeutschen Städte einen leichten Rückgang der Mieten um durchschnittlich 0,8 Prozent.

Ausblick 2009: Kemper’s erwartet stabile Flächennachfrage

Insgesamt zeigt sich Gerhard K. Kemper, Geschäftsführer der Kemper’s Jones Lang LaSalle Retail GmbH, optimistisch:

„Das Flächenangebot nimmt im Zuge der jüngsten Insolvenzen zu und wir werden 2009 eine erhöhte Fluktuation erleben. Insgesamt erwarten wir aber eine normale Marktsituation. Unabhängig von der Stadtgröße wird es in gut positionierten Standorten auch 2009 einen Nachfrageüberhang und damit keine strukturellen Leerstände geben. Trotz der voraussichtlich abgeschwächten Nachfrage bleiben Ladenlokale in 1a-Lagen Mangelware.“

Quelle: Kemper´s Jones Lang LaSalle

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