Die Hohe Straße Kölns hat nach der Positionierung im oberen Mittelfeld in den zurückliegenden Jahren jetzt eine Spitzenplatzierung im Ranking der deutschen Einkaufsstraßen erzielt. Dabei kommt der Lage zugute, dass Köln die größte Stadt im Westen Deutschlands und überdies als Einkaufsstadt, vor allem für Trendlabel, und als attraktives Ziel für Touristen bekannt ist. Vorteilhaft ist auch die gute Anbindung, da die Hohe Straße unmittelbar im Bereich des Bahnhofs und des Doms beginnt. In München sind nach wie vor die etablierten Lagen Kaufingerstraße und die Neuhauser Straße die Haupteinkaufsmeilen mit konsumträchtiger Ausrichtung und dem Schwerpunkt Young Fashion und Trend-Mode. Die Nachfrage nach Flächen übersteigt hier deutlich das Angebot. Große Kaufhäuser und kleine, typisch Münchner Geschäfte, bieten dort mit unterschiedlichen Geschäftsmodellen ein spannendes, abwechslungsreiches Einkaufserlebnis. Frankfurt (Zeil) und Berlin (Tauentzienstraße) haben sich erneut unter den Top 10 platziert.
Attraktive neue Standorte
Bereits seit 1994 beobachtet Engel & Völkers Commercial die Entwicklung der wichtigsten deutschen Einzelhandelsstandorte. In diesem Jahr wurde erstmalig auch in Bremen (Obernstraße, Sögestraße), Mannheim (Planken 26), Bielefeld (Bahnhofsstraße), Münster (Ludgeristraße und Salzstraße), Braunschweig (Damm und Bohlenweg) und Stuttgart (Königstraße) die Passantenfrequenz gezählt. „Diese blitzlichtartige Marktanalyse ist ein wesentlicher Indikator für die Standortqualität und somit für die Umsatzchancen und die Rentabilität der Einzelhändler sowie der Filialisten“, erläutert Philipp Niemann, Operation Manager bei Engel & Völkers Commercial.
Seinen Ausführungen zufolge lohnt neben dem Blick auf die bekannten Luxusmeilen insbesondere für überregional agierende, etablierte Marken, auch die Beschäftigung mit den bei der Zählung neu hinzugekommen regionalen Oberzentren. Deren positive Entwicklung und die gegenüber den Top-Standorten vergleichsweise günstigen Mieten sind für Anlageentscheidungen nicht unerheblich. Wichtig sind darüber hinaus, die regionalen Besonderheiten wie Stadtentwicklungskonzepte, Demografie- und Wirtschafts-Faktoren in die Investitionsplanungen mit einzubeziehen.
Aufsteiger des Jahres
Aufsteiger des Jahres ist zum Einen die Flingerstraße in Düsseldorf, die sich durch ihre konsumorientierten und trendigen Lauflagen zum beliebtesten und wichtigsten Einkaufsziel der Stadt entwickelt hat. Insgesamt profitiert Düsseldorf in hohem Maße von seinem Ruf als exklusive Einkaufsstadt, insbesondere durch die Königsallee, die für Luxuswaren bekannt ist. In letzter Zeit sind hier Trendlabel hinzugekommen, die das Angebot erweitert haben und die eine Steigerung der Attraktivität mit sich brachte. Zum Anderen ist der Neue Wall in Hamburg wieder in der Gunst der Konsumenten deutlich gestiegen. Zurückzuführen ist diese Entwicklung auf den Abschluss der umfangreichen Bau- und Sanierungsmaßnahmen im Rahmen des ersten bundesdeutschen innerstädtischen Business Improvement District (BID), die in den zurückliegenden Monaten das Einkaufen und Bummeln auf der exklusivsten Einkaufsstraße der Hansestadt stark beeinträchtigten.
Last but not least hat sich die Lister Meile in Hannover als Flanier- und Shoppingmeile bei vorwiegend gut bürgerlichen Konsumenten und Akademikern etabliert. Die Kombination aus attraktiven Altbauwohnungen, abwechslungsreicher Gastronomie und einem sich deutlich von den Citylagen abhebenden Einkaufsangebot haben die Entwicklung zu einem Trend-Viertel geprägt.
Gi24/E&V
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