Kontroverse Diskussion über Immobilien-Research – Gelungener Auftakt von Angermann im Gespräch

„Ist Immobilien-Research in Deutschland den künftigen Anforderungen der Investoren gewachsen?“ Diese Frage diskutierten Researcher, Investoren, Berater und Projektentwickler beim Auftakt des neuen Diskussionsforums „Angermann im Gespräch“.

Bildbeschreibung (vlnr) Frank Mellwig (Angermann-Researchleiter) + Axel Drwenski (Abteilungsdirektor Immobilien-Research bei der Commerz Real AG) + Olaf Janßen (Union Investment Real Estate AG)

Die Probleme der Investoren machte Axel Drwenski, Abteilungsdirektor Immobilien-Research bei der Commerz Real AG, bereits in seinem einleitenden Vortrag deutlich: „Basis aller Analysen sind gesicherte Marktdaten und Marktinformationen. Aufgrund der auftretenden Unterschiede bei den Publikationen der einzelnen Beratungsunternehmen ist eine verlässliche Vergleichbarkeit häufig nicht gegeben.“ Als möglichen Lösungsweg für mehr Transparenz stellte er unter anderem die Gründung einer unabhängigen Institution in den Raum. „Diese könnte nach dem Vorbild von Immostat Paris Informationen sammeln, die allen Marktteilnehmern zur Verfügung stehen.“

Von Beraterseite wurde darauf hingewiesen, dass in den vergangenen Jahren deutliche Schritte in die richtige Richtung gemacht wurden. „Neben der Gif-Runde findet in Hamburg und auf einigen anderen Märkten schon ein quartalsweiser Abgleich unter den führenden Maklerhäusern statt“, sagt Angermann-Researchleiter Frank Mellwig. Diese Haltung wurde auch durch das Ergebnis der im Vorfeld der Veranstaltung durchgeführten Umfrage untermauert. Immerhin 44 Prozent der Teilnehmer waren der Meinung, dass das Research in seiner jetzigen Ausprägung den Ansprüchen genügt. Ein weiteres Argument war, dass Transparenz keine Einbahnstraße sein dürfe. Zwar griffen Investoren gerne auf Marktinformationen zurück, seien aber oftmals umso sparsamer bei der Bereitstellung der eigenen Dealdaten.

Eine weitere Idee für die Verbesserung des Researchs war die Definierung eines eigenen Berufsbildes mit einem klaren Entwicklungsweg. „Basierend auf einem Studiengang wie BWL oder Wirtschaftsgeographie, vollzieht der künftige Researcher eine interdisziplinäre Weiterbildung. Darüberhinaus könnte mit dem Aufbau einer Standesorganisation, nach dem Vorbild von MRICS, die Entwicklung gemeinsamer Standards vollzogen werden“, sagt Axel Drwenski.

Insgesamt gab es in der Gesprächsrunde zahlreiche Stimmen, die auf eine Veränderung des Anforderungsprofils durch die zunehmende Internationalisierung des Immobilienmarktes hinwiesen. Im Vergleich mit anderen Ländern sei das deutsche Immobilien-Research hier noch im Hintertreffen. „Der deutsche Markt ist zwar bei weiten nicht so undurchsichtig wie in Vietnam, aber so fortschrittlich wie in Singapur ist er eben auch noch nicht“, war dabei eine der Meinungen.

Für die Zukunft werden deshalb weitere Veränderungen unumgänglich sein. „Viele Ideen, über die wir heute geredet haben, sind in anderen Geschäftsbereichen längst Standard. Es ist deswegen nur eine Frage der Zeit, bis der deutsche Immobilien-Research sich weiter optimiert und die von den nationalen und internationalen Investoren geforderte Transparenz liefert“, prognostiziert Mellwig.

 

 

 

 

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Quelle: Angermann GmbH, 24.04.2008.