Leipziger Fachkreis Gewerbe-Immobilien e.V. kritisiert Arbeitsweise der Stadt Leipzig

Zur Ausstellungs-Eröffnung zum Thema Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Leipzig erklärte Ulrich Paulick, Vorstandsmitglied des Leipziger Fachkreis Gewerbe-Immobilien e.V.: „Ich halte es für falsch, dass die Stadt Leipzig beim Stadtentwicklungskonzept auf das profunde Wissen der regionalen Wirtschaftsvertreter verzichtet. Die demografische Entwicklung ist entscheidender Indikator für die zukünftigen Probleme, die es zu lösen gilt."

Das Stadtentwicklungskonzept ist laut Paulick eine Mammutaufgabe, in der Leipzig nicht nur als Stadt, sondern vielmehr als Region betrachtet werden muss. Es wirkt unter diesen Gesichtspunkten geradezu befremdlich, dass zur Podiumsdiskussion nicht ein einziger Vertreter von Wirtschaft und Stadtmarketing eingeladen wurde.

„Auch wenn der Fachkreis durchaus richtige Ansätze im Stadtentwicklungskonzept erkennen kann, sollten bereits gemachte Fehler der Vergangenheit nicht wiederholt werden. So wurden beispielsweise Anfang der 90er Jahre über verschiedene Fördermodelle die Familien aus der Stadt in die Randgebiete weggelockt, anstatt bestehende Gründerzeitstrukturen zu stärken. Das Problem haben wir heute, in dem die wichtigsten Magistralen verweisen und in einem baulich schlechten Zustand sind. Wie soll sich Einzelhandel und Gewerbe entwickeln können, wenn selbst in den umliegenden, wesentlich ruhigeren Straßen niemand mehr wohnen möchte?“

so Paulick.

Das Stadtentwicklungskonzept greift dieses Problem richtigerweise auf. Allerdings warnt der Fachkreis davor, durch eine nun forcierte Förderung des Zuzuges aus den umliegenden Gebieten, intakte und gut funktionierende Wohngebiete am Rande Leipzigs unnötigerweise zu schwächen. Durch solche Maßnahmen werde das Problem lediglich verschoben.

Vielmehr ist es wichtig, so Paulick weiter, die Stadtgebiete detailliert zu betrachten. Ein Vorschlag bei dem nicht nur der Fachkreis unterstützend wirken kann, sondern auch andere regionale Akteure der hiesigen Wirtschaft.

"Denn letztendlich kann die Region Leipzig nur profitieren, wenn Arbeitsplätze geschaffen werden und ein entsprechendes familienfreundliches Umfeld entsteht. Dazu bedarf es der Anstrengung aller. Geschieht das nicht, werden sich die jetzigen Bemühungen lediglich im Kreis drehen.“

Quelle: Geschäftsstelle Fachkreis Gewerbe-Immobilien e.V.

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