Die Privatbank Sal. Oppenheim, Hauptaktionär beim angeschlagenen Handels- und Touristikkonzern Arcandor, wirbt einem Medienbericht zufolge intensiv um eine Staatsbürgschaft für das Unternehmen. «Im Gegenzug für die Staatsbürgschaft geben wir dem Staat unser Aktienpaket als Sicherheit», sagte ein Sprecher von Sal. Oppenheim dem «Tagesspiegel» (Donnerstagausgabe). Wenn Arcandor irgendwann die Bürgschaft nicht mehr brauche, solle die Bank ihre Anteile zurückbekommen.
Diesen Vorschlag unterbreite Friedrich Carl Janssen, Gesellschafter von Sal. Oppenheim und Chef des Aufsichtsrates von Arcandor, derzeit in zahlreichen Gesprächen mit Spitzenpolitikern in Berlin. Sal. Oppenheim hält seit einer Kapitalerhöhung im Herbst vergangenen Jahres knapp 30 Prozent an Arcandor.
Derweil erklärte der Vorsitzende des Betriebsrats von Arcandor, Hellmut Patzelt, trotz negativer Signale weiter um eine Staatsbürgschaft für den angeschlagenen Konzern kämpfen zu wollen. «Ich will auf den letzten Metern aus Sicht der Beschäftigten um eine Bürgschaft werben», sagte Patzelt. Dafür reise er am Donnerstag und Freitag nach Berlin, wo er auf ein Gespräch mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Vizekanzler Frank-Walter Steinmeier (SPD) hoffe. Am kommenden Montag wird eine Entscheidung über die Staatshilfe für Arcandor erwartet.
gi24/uk
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