Europäischer LEH-Fonds wächst weiter: Ankäufe für den „Savills IM European Food Retail Fund“ in den Niederlanden und Irland, Kapitalzusagen deutscher institutioneller Investoren liegen bei rund 300 Millionen Euro.
Der internationale Immobilien-Investmentmanager Savills Investment Management (Savills IM) hat für seinen European Food Retail Fund (EFRF) in das Nahversorgungszentrum „Enschede Zuid“ in den Niederlanden investiert. Der Kaufpreis liegt bei rund 30 Millionen Euro. Verkäufer ist der Entwickler und Eigentümer DC Vastgoed. Die Akquisition umfasst zwei Supermärkte und 16 Geschäfte des täglichen Bedarfs mit einer Gesamtnutzfläche von rund 9.750 qm.
Das Nahversorgungszentrum mit einem bunten Mix an Geschäften wurde 2018 umfassend saniert und modernisiert. Es dient den Anwohnern der dichten Wohnbebauung in der unmittelbaren Umgebung als Stadtteilzentrum. Durch die Lage nahe der deutschen Grenze gehen auch deutsche Besucher gerne dort einkaufen – insbesondere sonntags, wenn die Geschäfte hierzulande geschlossen sind. Die beiden Supermärkte sind langfristig an die niederländischen Supermarktketten Jumbo und Albert Heijn vermietet.
Mit mehr als 60 Geschäften und 700 Parkplätzen insgesamt ist „Enschede Zuid“ das größte Nahversorgungszentrum in Enschede. Auf Seiten von Savills IM waren McDevitt, CMS Amsterdam und SGS Amsterdam beratend tätig.
Im Dezember 2021 wurde für eine im Bau befindliche Immobilie in Dublin, die nach der Fertigstellung zwei Supermärkte beherbergen wird, ein Forward Purchase über einen Kaufpreis von 25,8 Millionen Euro abgeschlossen. Verkäufer ist der Entwickler Quintain Ireland.
Das Objekt mit insgesamt rund 5.600 qm Mietfläche soll Ende 2022 fertiggestellt sein – die beiden Einheiten sind bereits langfristig an die Marktführer Tesco und Aldi vorvermietet. Errichtet wird das Gebäude im Rahmen von „The Crossings“, einem urbanen Zentrum inmitten des Stadtteils Adamstown, der sich rund 15 km westlich des Stadtzentrums von Dublin befindet. Bis 2028 sollen hier rund 10.000 Wohnungen errichtet werden.
Der Neubau wird als „Nahezu-Null-Energie-Gebäude“ (Nearly Zero Energy Building – NZEB) errichtet und leistet somit einen positiven Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen des Fonds. Bei dieser Transaktion wurde Savills IM von Savills und A&L Goodbody beraten.
Das erste Investment des EFRF war ein dänisches Supermarktportfolio mit 38 innerstädtischen Objekten mit einem Gesamtvolumen von ca. 140 Millionen Euro. Die Objekte sind mit einer Laufzeit von 15 Jahren an den Lebensmitteldiscounter „Rema 1000 Denmark“ vermietet. Darüber hinaus wurde das Nahversorgungszentrum „Bos en Lommerplein“ in Amsterdam mit drei Supermärkten und 27 Geschäften des täglichen Bedarfs für 51 Millionen Euro erworben.
Kathrin Michalzik, Portfolio Managerin bei Savills Investment Management: „Das Nahversorgungszentrum in Enschede und die Neuentwicklung in Dublin passen perfekt zur Strategie unseres europäischen Food Retail Fonds. Langlaufende und inflationsgebundene Mietverträge, bonitätsstarke Mieter sowie die weitgehende Immunität des Lebensmittelhandels gegenüber Rezessionen sichern unseren Investoren stabile Erträge. Im Sinne der weiteren Diversifikation liegt der Investmentfokus nun auf weiteren Supermarktportfolios und Nachbarschaftszentren in allen europäischen Investmentmärkten, insbesondere in Spanien, Italien, Großbritannien, Irland, Benelux und den Nordics.“
Ian Jones, Director of Investment bei Savills Investment Management: „Mit unserer starken europäischen Investmentplattform konnten wir zwei weitere attraktive Objekte für den European Food Retail Fonds sichern. Wir arbeiten zudem an weiteren Transaktionen in den Niederlanden, Skandinavien, Spanien und Deutschland, um das zugesagte Eigenkapital zeitnah zu investieren. Der systemrelevante Lebensmittelhandel, für den stationäre Geschäfte auch in Zukunft von zentraler Bedeutung bleiben, bildet weiterhin eine attraktive Investmentalternative in einem insgesamt herausfordernden Marktumfeld.“
Der auf den Lebensmitteleinzelhandel fokussierte deutsche Spezialfonds EFRF wurde im Dezember 2020 aufgelegt. Die bisherigen Kapitalzusagen belaufen sich auf rund 300 Millionen Euro von deutschen institutionellen Investoren. Die Deutschland-Allokation des Fonds ist bewusst relativ gering angesetzt, da sich der Fonds primär an deutsche institutionelle Investoren richtet, die oftmals bereits in vergleichbare Produkte mit einem Deutschlandfokus investiert sind und daher eine Diversifizierung in andere europäische Länder anstreben.