Von Werner Rohmert und Marion Götza
Im internationalen Vergleich sieht Feri Rating & Research AG die Perspektiven des Büroimmobilienmarktes Warschau weiterhin an der Spitze ihres Büromarkt-Ratings. Feri bewertet den „AA“ gerateten Warschauer Büroimmobilienmarkt als sehr aussichtsreichen Standort für Immobilieninvestitionen in den kommenden Jahren. Gleichzeitig sei das Investitionsrisiko sehr gering. Langfristig rechnen die Researcher bei inzwischen erfolgtem Leerstandsabbau „mit einem starken Anstieg“ der Mieten sowohl in den Toplagen als auch in den Nebenlagen. Auch die Kaufpreise sollen nach einer Phase der Konsolidierung wieder anziehen.
Die starke Nachfrage seit Mitte der 90er Jahre hatte einen Bauboom mit zweistelligen Leerstandsraten zur Folge. Das hatte zu sinkenden Mieten geführt. Inzwischen pendeln sich lt. Feri die Leerstände um 5%-Marke ein. Die in den nächsten Jahren zunehmend auf den Markt kommenden neuen Flächen seien zu einem großen Teil schon vorvermietet. Bis 2017 würden die Spitzenmieten um mehr als ein Viertel auf rund 29 Euro steigen und auch in den Nebenlagen um ein Drittel auf 22 Euro klettern. Bis 2017 rechnet Feri in 1a-Lagen mit einem Wachstum der Kaufpreise um rund 18% und für Büros in Nebenlagen sogar um 25%.
Für "Der Immobilienbrief" sprechen diese Prognosen aber eher für eine vorsichtige, stabile Entwicklung. Real nach Inflation bleibt da wohl wenig über. Sofern man Mietwachstum und Prognostizierte Kaufpreisentwicklung in Relation setzt, ergeben sich sogar sinkende Multiplikatoren. Sofern also in der vorliegenden Feri-Kurzfassung nicht reale bzw. nominale Entwicklung auf der einen Seite und Renditeentwicklung und absolute Kaufpreisentwicklung auf der anderen Seite durcheinander gehen, leiten wir aus der sicherlich noch akzeptablen Entwicklung in Warschau ein ziemlich düsteres Feri-Bild für die übrigen internationalen Büromärkte ab.
Quelle: DIB, Nr. 175, 19.09.2008