Wohnungsneubauten entstehen in den Zentren

Von Christina Winckler

Die Bautätigkeit für Wohnimmobilien konzentriert sich immer stärker auf die Wirtschaftszentren, da dort die Perspektiven für Arbeit und Einkommen am günstigsten sind. Wie LBS Research aus der amtlichen Genehmigungsstatistik ableitet, entwickelte sich der Neubau 2007 vor allem im Umland schwach. In den neun wichtigsten wirtschaftlichen Ballungsräumen wurden im vergangenen Jahr nur 4,7% weniger Wohneinheiten genehmigt als 2003. Außerhalb der Zentren und ihrer Region lag der Rückgang hingegen in nur vier Jahren bei 48,3%.

Als Ballungsräume definiert die Statistik die Städte Hamburg, Bremen, Hannover, Stuttgart, Nürnberg und München mit ihrem Umland sowie die Gebiete Rhein-Main, Rhein-Ruhr und Rhein-Neckar. Außerhalb dieser Regionen war in den letzten vier Jahren über drei Viertel des Wohnungseinbruchs in Westdeutschland zu verzeichnen. Insgesamt gingen die Genehmigungen von 251.500 auf 154.700 zurück. Damit entfallen auf die Ballungsräume 47,9% des Neubaus. Das sind 9 Prozentpunkte mehr als im Jahr 2003.

Wie LBS ermittelte, werden in den Wirtschaftszentren inzwischen fast genau so viele Ein- und Zweifamilienhäuser, nämlich 32.000, errichtet wie Geschosswohnungen, 34.400.

Sofern sich die Neubautätigkeit in Deutschland wieder verstärkt, geht nach Auffassung der LBS der Trend in die Zentren und nicht in periphere Lagen. Die Menschen wollen dort wohnen, wo sie arbeiten – zumindest aber möglichst in der Nähe. Die Wohnungs- und Baulandpolitik müsse sich darauf einstellen und ausreichend Flächen für städtisches oder stadtnahes, familiengerechtes Wohnen bereitstellen. Nur so könne man der künftig wieder steigenden Nachfrage nach Wohnraum wirklich gerecht werden, so die LBS.

Quelle: DIB, Nr. 175, 19.09.2008

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