Einzelhandelsstandort Frankfurt ist eine sichere Bank

Mehrere Projektentwicklungen und zahlreiche Objektoptimierungen verdeutlichen derzeit den hohen Stellenwert des Einzelhandelsstandorts Frankfurt bei Mietinteressenten und Investoren. Die Spitzenmiete zeigt sich im ersten Halbjahr mit bis zu 290 Euro/m² stabil auf Vorjahresniveau. Die Main-Metropole ist damit nach München weiterhin der zweitteuerste Handelsstandort in Deutschland. Das Vermietungsvolumen in 1a-Lage belief sich im Gesamtjahr 2012 auf rund 50 Vermietungen mit einer Gesamtverkaufsfläche von etwa 14.000 m². Das Vermietungsvolumen im ersten Quartal beziffert Jones Lang LaSalle mit rund 4.000 m², was gegenüber dem Vorjahreszeitraum eine Verdopplung bedeutet.

Christopher M. Wunderlich, Leiter Einzelhandelsvermietung Frankfurt bei Jones Lang LaSalle: „In den durch uns untersuchten acht 1a-Lagen mit insgesamt 270.000 m² Einzelhandelsfläche beobachten wir eine stabile Flächennachfrage, die nur zum Teil bedient werden kann. Die 1a-Lagen werden derzeit an vielen Stellen durch Projektentwicklungen und Refurbishments auf höchstem Niveau verfeinert. Im Ergebnis gewinnt der Handelsstandort erheblich an Qualität und internationalem Standing.“

Die Zeil ist mit knapp 200.000 m² Verkaufsfläche das Aushängeschild Frankfurts und steht für rund drei Viertel des Flächenangebots in 1a-Lagen. Keine andere Lage erzielt ähnlich hohe Passantenfrequenzen und Einzelhandelsmieten. Der Ende August 2012 eröffnete Bershka-Store im Shopping Center MyZeil erweist sich als wertvoller Frequenzbringer. Gleiches gilt für den irischen Textildiscounter Primark, der im Februar nach dem NordWestZentrum in der früheren Woolworth-Immobilie seinen zweiten Store in Frankfurt eröffnet hat. Die Projektentwicklung Zeil 123 am früheren Hako-Haus-Standort bedeutet laut Wunderlich ebenfalls eine Aufwertung der Lage: „Das Projekt mit den Ankermietern Fossil und dm drogerie-markt überzeugt durch eine moderne Fassade und einen zeitgemäßen Flächenzuschnitt. Der Neubau wird seine wichtige Funktion als ‚Tor zur Zeil‘ künftig noch überzeugender erfüllen können.“ Mit Blick auf das erste Halbjahr 2013 beziffert Jones Lang LaSalle die Spitzenmiete in der Zeil bei Neuvermietung eines 100 m²-Standardladenlokals mit bis zu 290 Euro/m². Für eine ideale Ladenfläche werden in Einzelfällen auch höhere Werte erzielt.

Die Luxusmeile Goethestraße mit knapp 10.000 m² Verkaufsfläche durchläuft derzeit die wohl umfassendste Veränderung unter Frankfurts 1a-Lagen. Auf der gesamten Länge der Straße werden mehrere Immobilien umfassend saniert und aufgewertet. Neben dem Neubau One Goetheplaza und dem Refurbishment Goethestraße 34 trifft dies auf die durch Bogner und das Modehaus Pfüller genutzten Immobilien zu. Die bislang von Möller & Schaar genutzte Fläche wird künftig Burberry bespielen. Tag Heuer übernimmt die bisherige More for Less-Fläche. Wunderlich: „In der Goethestraße macht sich der Trend zur Internationalisierung des Handelsstandorts Frankfurt klar bemerkbar. Aus unserer Sicht ist die Goethestraße derzeit der wichtigste Impulsgeber. Hier setzen die internationalen Luxuslabels neue Standards beim Ladenbau und scheuen bei ‚Fit-Outs‘ und Fronten keine Ausgaben. Die Straße wird zu Recht als eine der drei wichtigsten deutschen Luxusmeilen gesehen. Das One Goetheplaza erweist sich dabei mit den Mietern Louis Vuitton, Escada, Nespresso und Omega als wichtiger Magnet und zieht die Flächennachfrage verstärkt in Richtung Goetheplatz. Bei Spitzenmieten zwischen 250 und 280 Euro/m² sehen wir die Lage insgesamt klar im Aufwind.“

Die Entwicklung des Investmentmarkts für Handelsimmobilien in der hessischen Metropole ist unverändert von hoher Dynamik geprägt. Hubert Sevenig, Leiter Einzelhandelsinvestment Frankfurt bei Jones Lang LaSalle: „Im Gesamtjahr 2012 lag das Frankfurter Transaktionsvolumen für Gewerbeimmobilien bei knapp 3,3 Milliarden Euro. Dies ist der höchste Wert seit dem Boomjahr 2007. Im ersten Quartal diesen Jahres wurde bereits ein sehr gutes Volumen von rund 0,8 Millionen Euro realisiert. Dennoch konnte die Nachfrage der Investoren nur zum Teil bedient werden. Das knappe Objektangebot, insbesondere bei makellosen „Core“-Immobilien, limitiert nach wie vor das Investmentgeschehen.“