Hameln: Nach Centereröffnung stehen 14 Ladenlokale in der Fußgängerzone leer

Von Eckhard Brockhoff

Kurz nach Eröffnung des ECE Centers Stadt-Galerie in der Innenstadt von Hameln hat sich im Einzelhandelsimmobilienmarkt der Stadt Hameln vieles verändert. Das über ca. 19.000 m² Verkaufsfläche verfügende Center brummt und wird außergewöhnlich gut frequentiert. In der Jahrzehnte lang gefragten und ständig voll vermieteten Fußgängerzone Bäckerstraße, der 1a-Lage, stehen zahlreiche Ladenlokale leer.

So etwas hat es in Hameln noch nie gegeben und überrascht sicherlich auch die Verantwortlichen der Stadtverwaltung, denen seinerzeit im Rahmen des Center Genehmigungsverfahrens erklärt wurde, dass das Center eine Bereicherung für den innerstädtischen Einzelhandel darstellt. In Hameln hatte seinerzeit eine Initiative der Innenstadt Hauseigentümer versucht das Center zu verhindern, jedoch ohne Erfolg.

Auch in anderen Städten ist ein mehr oder weniger erhöhter Leerstand nach Center Eröffnungen festzustellen. Auch in Wolfsburg sind in vielen innerstädtischen Ladenlokalen bis heute die Lichter ausgegangen. Häufig dauert es 5 Jahre und länger bis wieder Normalität in den Fußgängerzonen einkehrt. In Großstädten werden Zentren nach Feststellung des Essener Immobilienspezialisten Brockhoff & Partner schneller auf- und angenommen, Klein- und Mittelstädte erholen sich häufig nur sehr langsam oder gar nicht.

Es dauert dann nicht lange, bis die Hauseigentümer der Leerstandsobjekte, die ihre Bankverpflichtungen Zins und Tilgung erfüllen müssen, 1-Euro-Shops und Tattoo Studios in die Ladenlokale einziehen lassen, um zumindest die Nebenkosten und einen Teil der Ursprungsmiete zu erwirtschaften. In Hameln jedenfalls, einer Stadt mit einem außergewöhnlich hohen Anteil an Tourismus, wird nichts mehr so sein, wie es einmal war und das Rad ist nicht zurück zu drehen.

Quelle: Brockhoff & Partner