Köln: Hotelmarkt lässt Krisenjahre hinter sich

Frankfurt, 06.12.2010 – Die fortschreitende wirtschaftliche Erholung mit der in Folge durchweg positiven Übernachtungsentwicklung in den Top10-Standorten, erreicht nun immer stärker auch die geschäftreiselastigen Hotelstädte. So hat Köln von Januar bis August 2010 bereits einen Zuwachs von 6,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erreicht und könnte bei erwarteten 4,4 Millionen Übernachtungen für das Gesamtjahr an die Entwicklung vor der Krise anschließen. Die Wiederkehr der ausländischen Gäste (plus 8,5 Prozent) sowie der Frequenzbringer Messewirtschaft konnten die seit August 2009 stark gewachsene Kapazität von rund 2.800 Betten größtenteils auffangen. Durch die geringe Zahl an neuen Projektierungen sieht Alexander Trobitz, Leiter Hotel der Dr. Lübke GmbH, gute Auslastungschancen für 2011 und 2012. Nach dem Übernachtungsrückgang um annähernd 9 Prozent in 2008 und 2009 in Folge der Wirtschaftskrise, ist die Domstadt laut aktuellem Hotelmarktbericht des Immobilienberaters Dr. Lübke auf dem besten Wege, an die erfolgreichen Jahre 2006/2007 anzuknüpfen.

Köln ist wichtigste Messestadt in Nordrhein-Westfalen mit internationalen Teilnehmern
Mit 75 Prozent aller Übernachtungen ist die Gästestruktur in Köln stark durch den Geschäftsreiseverkehr dominiert. Obwohl 2010 als turnusmäßig schwächeres Messejahr in Köln gilt, konnten die Beherbergungsbetriebe in den ersten acht Monaten rund 2,8 Millionen Übernachtungen verbuchen. Schätzungen zufolge gehen die Hälfte der Übernachtungen auf das Konto der Messe- und Tagungsteilnehmer. Die Zimmerauslastung lag im ersten Halbjahr bei 61,8 Prozent, bedingt durch das gestiegene Bettenangebot seit Herbst 2009. Unter den jährlich 70 bis 80 Messen (darunter imm, Games Convention, photokina oder ANUGA) und über 2000 Kongressen, sind viele ausländische Aussteller und Fachbesucher. Wichtigste Quellmärkte in 2010 waren bislang Großbritannien (+8,5 Prozent) und die USA (+ 14,7 Prozent), gefolgt von den Niederlanden (+ 6,7 Prozent) und Frankreich (+ 12 Prozent).

Viertbester RevPAR im ersten Halbjahr 2010
Neben touristischen Highlights wie dem Weltkulturerbe Kölner Dom, bedeutenden Museen, dem Karneval und diversen Weihnachtsmärkten, locken die zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten überregionale Gäste in die Stadt. Attraktive ICE-Verbindungen und Low-Budget-Flüge haben den Shoppingtourismus aus den Nachbarländern verstärkt. Die wirtschaftliche Erholung wirkt sich bislang zunehmend positiv auf das Konsumentenverhalten aus. Der durchschnittliche Netto-Zimmerpreis konnte im ersten Halbjahr 2010 um 1,5 Prozent auf 101,43 Euro erhöht werden. Unter den Top8-Hoteldestinationen liegt Köln damit an vierter Position. Mit einem um 8,1 Prozent auf 62,69 Euro gestiegenen durchschnittlichen Zimmererlös (RevPAR), belegt die Rheinmetropole nach München, Frankfurt und Hamburg ebenfalls den vierten Platz.

Moderates Bettenwachstum bis 2012 beflügelt Auslastungsperspektive
Die Neueröffnungen im Zeitraum August 2009 bis August 2010 haben das Bettenangebot nach der verhaltenen Entwicklung der Vorjahre um 11 Prozent erhöht und zunächst den Wettbewerbsdruck verstärkt. Bis zum Jahresende 2012 werden voraussichtlich nur 4 weitere Projekte mit insgesamt rund 1.750 Betten entstehen – über 60 Prozent davon im Midprice- und Budget-Segment, was derzeit tendenziell gut im Markt absorbiert wird. Die Dr. Lübke Experten rechnen trotz der beschlossenen Kulturförderabgabe, welche den Zimmer-Nettopreis um 5 Prozent verteuert, mit einer soliden, positiven Auslastungsentwicklung. „Köln ist bislang stark durch 4- bis 5-Sterne-Hotels geprägt. Mit den hinzu kommenden Budget- und Midprice-Marken der Kettenhotellerie können latente Potenziale im Leisuregeschäft ausgeschöpft werden. Bei 49 Euro pro Übernachtung fällt die Entscheidung für ein verlängertes Wochenende einfach leichter“, so Alexander Trobitz.