Bauhauptgewerbe: Bauproduktion und Baunachfrage auch im November im Plus

Bauproduktion und Baunachfrage entwickelten sich trotz der Unsicherheit über die weitere gesamtwirtschaftliche Entwicklung auch im November 2011 ausgesprochen positiv. Wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in der neuesten Ausgabe seines Aktuellen Zahlenbildes mitteilt, ist der Umsatz im deutschen Bauhauptgewerbe im November im Vergleich zum Vorjahresmonat um nominal 10,5 % gestiegen. Mit diesem starken Anstieg haben selbst Bauexperten nicht gerechnet. Für den Zeitraum von Januar bis November ergibt sich damit ein Umsatzplus von nominal 11,3 %. Positiv ist zudem, dass auch die Baunachfrage in einem schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeld noch keine Schwächen zeigt: Der Auftragseingang ist im November um nominal 15,4 % gestiegen (real: + 12,5 %) – für Januar bis November ergibt sich ein Auftragsplus von nomi¬nal 6,6 % (real: + 3,7 %).

Die Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbe haben sich bislang von der Verunsicherung der Finanzmärkte nicht anstecken lassen: Die Baubetriebe weisen für den Wirtschaftsbau für den Monat November beim baugewerblichen Umsatz (+ 11,2 %) und beim Auftragseingang (+ 20,5 %) ein starkes Plus aus (Jan.-Nov.: + 13,0 % bzw. + 12,1 %). Auch die Perspektiven bleiben vorerst positiv: Das Volumen der Baugenehmigungen für Wirtschaftsbauten (veranschlagte Baukosten) ist in den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres um 21,6 % gestiegen.

Getragen wird die Baukonjunktur aber vor allem vom Wohnungsbau, der sowohl beim baugewerblichen Umsatz (+ 18,1 %) als auch beim Auftragseingang (+ 28,1 %) die höchsten Wachstumsraten aufweist (Jan.-Nov.: + 16,5 % bzw. + 20,5 %). Der Wohnungsbau profitiert nicht nur von den verbesserten Einkommenserwartungen und den niedrigen Zinsen, sondern auch von der „Flucht in die Sachwerte“ vieler verunsicherter Kapitalanleger in ganz Europa. Entsprechend ist die Zahl der genehmigten Neubauwohnungen im Einfamilienhausbau in den ersten elf Monaten 2011 um 17,9 %, im Geschosswohnungsbau sogar um 22,9 % gestiegen.

Der Öffentliche Bau – der im Herbst negative Wachstumsraten schrieb – hat sich im November etwas gefangen: Der Umsatz lag um 2,8 % über dem Niveau des Vorjahresmonats (Jan.-Nov.: + 4,4 %). Für die Zukunft ist aber eher mit einer Abkühlung zu rechnen: Der Auftragseingang wies im November zwar ein Plus auf (+ 3,5 %), über den gesamten Zeitraum von Januar bis November liegen die Ordereingänge im Öffentlichen Bau und die Genehmigungen im Öffentlichen Hochbau aber deutlich im Minus (- 4,5 % bzw. – 19,0 %).

Alle Angaben und Berechnungen beruhen auf Daten des Statistischen Bundes¬amtes.