Deutsche EuroShop AG – Ein Lichtblick im Grau der Krise

Von Ruth Vierbuchen – Die Deutsche EuroShop AG (DES) will auch im Krisenjahr 2009 ihren konsequenten Wachstumspfad nicht verlassen: Um 10% setzten die Hanseaten jetzt ihre Umsatz- Prognose nach oben: Von 119 – 121 Mio. Euro auf nunmehr 125 – 128 Mio. Euro. Auch beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wurde der Zielkorridor von bisher 100 – 102 Mio. Euro um 8% auf 105 – 108 Mio. Euro heraufgesetzt. Trotz schwieriger Marktverhältnisse sieht Deutschlands einzige börsennotierte Aktiengesellschaft, die ausschließlich in Top- Shopping-Center investiert, noch Potenzial.

„Unser Wachstumsoptimismus basiert auf drei Faktoren“, erläutert Vorstandschef Claus- Matthias Böge. „Die 2008 eröffneten Shopping-Center in Hameln und Passau tragen erstmals für ein Jahr zum Ergebnis bei, die höhere Beteiligung am City Point Kassel wirkt sich positiv aus und unser Portfolio ist insgesamt positiv aufgestellt“.

Die DES hatte ihre City-Point-Beteiligung von 40 auf 90% erhöht. Miteigentümer Arcandor ist ausgestiegen. Ein vorsichtiger Blick ist auch auf 2010/11 bereits möglich. Denn im Herbst 2010 oder im Frühjahr 2011 dürfte die Erweiterung der Altmarkt-Galerie in Dresden um 18 000 qm fertig sein und für Wachstumspotenzial sorgen. Mit Blick auf 2009 stellt Böge fest, dass der Transaktionsmarkt derzeit noch sehr ruhig ist.

„Wir gehen davon aus, dass im 2. Halbjahr etwas Bewegung in den Markt kommt – bei weiter akzeptablen Renditen. Einen Einbruch wird es aber nicht geben“, ist er sich sicher.

Schon im abgelaufenen Geschäftsjahr hatte das Unternehmen den Umsatz des Vorjahres mit 115,3 Mio. Euro um immerhin 20% übertroffen. Flächenbereinigt lag das Plus bei 2%. Im Jahr 2008 fanden die Eröffnung und die erstmalige Konsolidierung der Shopping-Center Hameln und Passau ihren Niederschlag. Das EBIT war von 78,5 Mio. Euro (2007) auf knapp 98,2 Mio. Euro gestiegen, das EBT von 38,9 auf rd. 50 Mio. Euro. Trotz gestiegener Renditen wurden die Shopping-Center der DES um 1% aufgewertet. Dass das Konzernergebnis von 94,2 Mio. Euro (2007) auf 68,7 Mio. Euro gesunken ist, liegt an den positiven Steuereffekten, die im Rahmen der Unternehmenssteuerreform das Ergebnis 2007 begünstigt hatten.

Die DES ist an 16 Einkaufszentren in Deutschland, Österreich, Polen und Ungarn beteiligt. Analysten sehen nach diesen guten Jahreszahlen ihre Erwartungen übertroffen und etwa Andre Remke von Unicredt setzte seine Einstufung von „Halten“ auf „Kaufen“ und das Kursziel auf 26 Euro nach oben. Nach Bekanntgabe der guten Jahreszahlen notierte das Papier bei knapp unter 22 Euro. Die im Branchenvergleich stabile Bewertung des Immobilienportfolios unterstreiche die konservativen Prognosen und die erfolgreiche Investmentstrategie des Unternehmens, stellt Remke laut dpa-AFX in seiner Analyse fest. Ein steter Kapitalfluss, eine sichere Finanzierung und eine solide Bilanz seien ebenfalls hervorzuheben. Bei derzeit rd. 22 Euro biete sich ein interessanter Einstiegspunkt.

Und auch Georg Kanders von der WestLB urteilt, dass die Finanzlage bei dem Shopping- Center-Investor gesund und das Tätigkeitsfeld auf die höchste Immobilienklasse beschränkt ist. Seine Erwartungen für 2009 liegen nun am unteren Ende des von der DES angehobenen Prognose-Rahmens. MacQuarie Research stuft die Deutsche Euro- Shop in ihrer Bewertung über Europas börsennotierte Shopping-Center-Unternehmen in die Gruppe der Outperformer ein. Laut Comdirect setzen 16 Analysten das Papier auf „Kaufen“. Die endgültigen Zahlen für 2008 legt das Unternehmen am 24. April im Rahmen einer Pressekonferenz in Hamburg vor.

HIR, Nr. 40

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