Immobilienklima kühlt sich weiter ab

Die Experten des 58. Deutsche Hypo Immobilienkonjunktur-Index schätzen die aktuelle Lage erneut etwas schlecher ein. Als wesentlicher Grund dafür wirkt sich nach wie vor die schwelende Unsicherheit über den Fortgang der Staatsschulden- und Bankenkrise in der Europäischen Währungsunion aus. Das angekündigte Vorhaben der EZB, die Staatsanleihen von Krisenstaaten zu kaufen, wenn diese beim Stabilisierungsfonds ESM einen Rettungsantrag stellen und Reformauflagen erfüllen, macht Marktakteure skeptisch, denn diese Geldpolitik weckt Inflationsängste.
Dennoch fällt der Rückgang des Immobilienklimas moderat aus. Dies zeugt von der optimistischen Hoffnung auf eine baldige Entspannung der Lage im Euroraum und auf deren positive Effekte auf die deutsche Immobilienwirtschaft.

Das Immobilienklima kühlt sich weiter ab
Der negative Trend beim Immobilienklima zeichnet sich bereits seit Monaten ab. Als Konsequenz des kontinuierlichen Abschwungs, der seit März 2012 anhält, erreichte der Indexwert im Oktober nur 112,3 Punkte und lag damit um 1,3 Prozent unter dem Vormonatsniveau. In dieser Erhebungsperiode resultiert der Rückgang vor allem aus dem anhaltend deutlichen Minus der Ertragsklimawerte (-2,7 Prozent), während das Investmentklima auf dem Vormonatsniveau von 116,6 Zählerpunkten beharrte.

Zunahme nur beim Industrieklima
Betrachtet man die einzelnen Immobiliensegmente der Auswertung, wird eine sichtbare Erholung des Industrieklimas deutlich. Nach einem Einbruch im Vormonat von -5,0 Prozent, folgte im Oktober ein Zuwachs von 3,8 Prozent. Damit erreicht das Industrieklima 104,9 Zählerpunkte. Das Büroklima dagegen setzt seine Talfahrt fort und nimmt im Vergleich zum September um weitere 2,2 Prozent ab. Mit aktuellen 93,2 Zählerpunkten wird erneut ein Jahrestiefpunkt erreicht und der Indexwert ist mit dem Wert vom August 2010 (95,3) vergleichbar. Das Handelklima nimmt um 0,9 Prozent ab und erreicht in der aktuellen Erhebungsperiode den Wert von 109,1. Zwar wird der negative Trend damit nicht gestoppt, aber das Momentum des Abschwungs hat im Vergleich mit den letzten Monaten abgenommen. Die stabilste Kategorie unter den Segmenten stellt das Wohnklima dar. Der Seitwärtstrend auf hohem Niveau hält inzwischen seit über zwei Jahren an. Mit 164,9 Zählerpunkten im Oktober wird zwar ein geringer Rückgang um -0,5 Prozent dokumentiert, dennoch bleibt die Entwicklung im Wohnsegment der negativen Tendenz in den anderen Segmenten fern.

Immobilienkonjunktur mit leichter Erholung
Nach einer stabilen Phase in den Sommermonaten, steigt die Immobilienkonjunktur zum zweiten Mal in Folge um 1,5 Prozent. Mit 209,1 Indexpunkten wird auch der Jahreshöchstwert für 2012 erreicht. Vergleichbar positive Werte liegen über ein Jahr zurück. Hier kommt sowohl das günstige Zinsumfeld als auch die Dynamik am Börsenhandel zum Ausdruck.