Immobilienklima sinkt zum siebten Mal in Folge

Die Vehemenz der internationalen Finanzkrise schlägt sich ungefiltert in der Immobilienbranche nieder. So zeigt der monatlich erhobene King Sturge Immobilienkonjunktur-Index in der Dezember-Befragung von 1.000 Marktakteuren ein Immobilienklima von nur 40,7 Zählerpunkten an (Vormonat: 48,2 Punkte).

Der beispiellose Tiefstand des umfragebasierten Immobilienklimas, das durch das unabhängige Markt-forschungsunternehmen BulwienGesa AG erhoben wird, basiert vor allem auf dem einbrechenden Investmentmarkt. Analog zur Stimmung in der Branche erreicht auch die auf harten ökonomischen Daten beruhende Immobilienkonjunktur einen neuen Negativrekord und sinkt im Dezember von 136,7 auf 126,9 Zählerpunkte.

„Transaktionsvorgänge wurden auf ein Minimum zurückgefahren und die Immobilienkonjunktur erreicht das Niveau der Jahre 2002/2003“, erklärt Sascha Hettrich, Managing Partner von King Sturge Deutschland. „Es stellt sich die Frage, wie viel Luft wir noch nach unten haben.“

Ein Novum der sich global auswirkenden Krise ist die Rasanz des Abwärtssogs: Ist die Stimmung unter Immobilienakteuren im Juni 2008 mit einem Immobilienklima von etwa 101 Zählerpunkten noch positiv, so sinkt die Erwartungshaltung im Verlauf der zweiten Jahreshälfte kontinuierlich und erreicht im Dezember 2008 lediglich 40,7 Punkte. Im Vergleich zum Vormonat ist dies ein 16-prozentiger Rückgang. Ursache des Stimmungstiefs ist vor allem die starke Abwärtsbewegung des Investmentklimas, das von rund 36 Zählerpunkten um knapp 18 Prozent auf 29 Zähler fällt. Die Bereitschaft zu Investitionen nähert sich insofern im Dezember dem Nullpunkt. Der Rückgang des Ertragsklimas, das den zweiten Teilindikator des Immobilienklimas bildet, fällt mit zehn Prozent moderater aus. Es erreicht im Dezember einen Kennwert von 48 Punkten.

Wohnimmobilien werden von den Marktteilnehmern nach wie vor als stabilstes Segment bewertet. Im Hinblick auf die Entwicklung im Verlauf des Jahres 2008 erweisen sich Wohnimmobilien mit ihrem geringen Volatilitätsmaß als risikoärmster Anlagebereich. Büro- und Einzelhandelsimmobilien hingegen besitzen eine hohe Volatilität und reagieren im Dezember mit hohen Verlusten in den Stimmungswerten auf die Verschärfung der wirtschaftlichen Gesamtlage.

Die Bewertung der Marktteilnehmer reflektiert die Abwärtsbewegung der Immobilienkonjunktur, die auf statistischen Auswertungen von DAX, ifo, DIMAX und Zinsen basiert. Sie fällt im Dezember von 136,7 Zählern auf 126,9.

„Das neue Jahr startet unter schwierigen Vorzeichen: Sämtliche Klimawerte befinden sich seit Monaten im Abwärtstrend“, kommentiert Hettrich. „Die Krise wird zunächst eine Bereinigung der Preise sowie eine tiefgreifende Restrukturierung des Marktes zur Folge haben. Eigenkapitalstarke Investoren haben nun aber die Chance für interessante Investments. Der richtige Zeitpunkt ist entscheidend“,

so Hettrich weiter.

Quelle: King Sturge

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