Immobilienklima steigt zum zweiten Mal in Folge leicht

Trotz der schlechten allgemeinen Finanz- und Wirtschaftslage ist die Stimmung in der Immobilienbranche im Februar erneut angestiegen, wenn auch nur leicht: Das umfragebasierte Immobilienklima des monatlich erhobenen King Sturge Immobilienkonjunktur-Index verzeichnet zum zweiten Mal in Folge ein leichtes Wachstum um 8,8 Prozent auf aktuell 47,2 Punkte (Vormonat: 43,4 Punkte). Die Aufhellung des Immobilienklimas ist vor allem dem um 15,4 Prozent sprunghaft angestiegenen Investmentklima zu verdanken, das statt 35,1 im Vormonat nun 40,5 Punkte zählt.

Dies hat das unabhängige Marktforschungsunternehmen BulwienGesa AG in seiner Februar-Befragung von 1.000 Marktakteuren im Auftrag von King Sturge ermittelt. Die verhalten optimistische Stimmung der Branche spiegelt sich auch in dem verlangsamten Abschwung der auf makroökonomischen Daten beruhenden Immobilienkonjunktur wider. Sie fällt nur noch leicht von 124,8 auf 122,9 Punkte.

„Ein Grund für das angestiegene Investmentklima liegt im steigenden Investitionsdruck aber auch im steigenden Interesse an soliden Immobilieninvestments von vielen Marktteilnehmern, denn Anlagemöglichkeiten suchende Liquidität ist reichlich vorhanden und alternative Investments in den Kapitalmarkt bieten zur Zeit keine hohe Attraktivität“,

sagt Sascha Hettrich, Managing Partner von King Sturge Deutschland.

„Zum anderen sehen viele Akteure offensichtlich die Bodenbildung der Preisentwicklung – insbesondere bei Büroimmobilien – in greifbarer Nähe. Entscheidend ist nun, den richtigen Moment für eine antizyklische Investition zu wählen.“ Angesichts der hochvolatilen Aktienmärkte würden sich viele eigenkapitalstarke Investoren wieder auf die Vorzüge der vergleichsweise wertstabileren Assetklasse Immobilien besinnen, so Hettrich weiter. „Hierbei hat insbesondere der deutsche Markt mit seinen stabilen Rahmenbedingungen und einer guten Rendite/Risiko-Balance gute Karten.“

Hettrich abschließend:

„Stimmung und Konjunkturdaten befinden sich aktuell zwar auf einem niedrigen Niveau – dennoch besteht guter Grund zu vorsichtigem Optimismus. Essentiell ist nun, dass Kredit- und Finanzmarkt positive Signale senden.“

Das Immobilienklima, das die Bewertung und Einschätzung von Marktexperten spiegelt, stoppte im Januar 2009 erstmals seit sechs Monaten seine rasante Talfahrt. Dass auch im Februar 2009 ein moderater 8,8-prozentiger Anstieg von 43,4 auf 47,2 Punkte erfolgt, signalisiert die Hoffnung der Befragten auf eine baldige Stabilisierung der Immobilienkonjunktur. Neben dem Investmentklima, verzeichnet auch der zweite Teilindikator des Immobilienklimas, das Ertragsklima, im Februar eine Aufwärtsbewegung und liegt aktuell bei 54,1 Punkten (Vormonat: 51,9 Punkte).

Im Bereich der Einzelsegmente punkten die Büroimmobilien mit der höchsten Aufschwungsrate. Die Stimmung steigt hier leicht von 24,8 auf 27,8 Punkte. Trotz dieser Aufhellung sind die Folgen der Wirtschaftskrise aber immer noch am deutlichsten im Bürosegment zu spüren. Am stabilsten wird nach wie vor der Bereich Wohnen bewertet: Mit 95,8 Punkten liegt er 10,9 Prozent über dem Vormonatswert von 86,4 Punkten. Die befragten Experten bewerten Einzelhandelsimmobilien mit 47 Indexpunkten im Februar nahezu unverändert (Vormonat: 45,5 Punkte).

Die auf statistischen Auswertungen von DAX, ifo, DIMAX und Zinsen basierende Immobilienkonjunktur sinkt im Februar nur noch leicht. Mit 122,9 Punkten liegt der Wert 1,5 Prozent unter dem Vormonatswert von 124,8 Punkten und befindet sich damit in etwa auf dem Level, das zum Jahresende 2002 bzw. Anfang 2003 herrschte. Insofern spiegelt die Immobilienkonjunktur die noch immer angespannte Situation auf den Aktien- und Finanzmärkten wider, doch ist sie deutlich abgebremst und nähert sich einer Seitwärtsbewegung.

gi24/King Sturge

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